1. Merlins Kinder 03: Das große Abenteuer


    Datum: 25.09.2022, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byPhiroEpsilon

    ... und räumten den Tisch ab, während sich diejenige, die er Karin genannt hatte, wortlos neben mich kniete und darauf wartete, dass ich wieder aufstehen konnte.
    
    *
    
    Mittelalter traf auf Magie. Auch das Bad, in das Karin mich führte, folgte diesem Muster. Eine riesige Wanne aus emailliertem Eisen stand auf goldenen Löwenfüßen in der Mitte. Kein Wasserhahn war zu sehen, doch als ich dachte, jetzt würden die Diener mit Eimern auftauchen, begann sich die Wanne mit duftendem Wasser zu füllen.
    
    Ich ließ mir von Karin die Robe abnehmen und stieg in die Wanne. Ich streckte mich wohlig aus und versuchte darüber nachzudenken, was ich denn unternehmen konnte, um wieder in meine Welt zurückzukehren, als plötzlich das Telefon klingelte.
    
    Moment mal! Telefon?
    
    Ich blickte mich um, doch konnte keine Ursache für das Klingeln finden. Ich hatte auch nicht das Gefühl, dass Karin etwas davon mitbekommen hatte.
    
    Es klingelte noch einmal und es fühlte sich an, als ob es direkt in meinem Kopf klingelte.
    
    "Hallo?"
    
    Karin hob den Kopf und blickte mich fragend an.
    
    "Melanie!", hörte ich die Stimme meiner Enkelin. "Gott Herne sei Dank!"
    
    3
    
    Patrizia
    
    Ich erwachte und wusste sofort, dass etwas extrem falsch war. Abgesehen davon, dass meine letzte Erinnerung die war, dass ich am Computer saß und Pläne für die Hochzeit meiner Eltern machte, hörte ich nichts.
    
    Normalerweise war in meinem Kopf immer ein ganz leises Brummen von all den elektrischen Feldern um mich herum und von den ...
    ... Nachrichten die durch die Luft oder Drähte flogen. Früher war mir das ganz schön auf die Nerven gegangen, doch Uroma Sabine hatte mir geholfen. Sie hatte in ihrer Jugend Meditation in einem indischen Aschram gelernt und brachte mir Konzentration bei. Dass sie dabei ständig von ihren sexuellen Erfahrungen erzählte war mir schon irgendwie peinlich.
    
    Auf jeden Fall hatte mein Hirn gelernt, alles so weit in den Hintergrund zu schieben, dass es mich im normalen Leben nicht mehr störte. Doch jetzt waren all diese leisen Geräusche verstummt.
    
    Es wunderte mich also nicht, dass ich keine Lampe an der Decke des Zimmers sah, in dem ich geschlafen hatte.
    
    Ich setzte mich auf und eine Decke rutschte von meinem Körper. Ich war nackt. Wieso das? Manchmal, wenn es im Sommer richtig heiß war, schlief ich nur in Unterwäsche, aber splitterfasernackt?
    
    Irgendetwas fühlte sich seltsam unter der Decke an und ich schlug sie beiseite.
    
    Meine Augen weiteten sich und mein Atem blieb stehen. "Was?", keuchte ich beim Anblick des kleinen Penis zwischen meinen Beinen.
    
    Plötzlich strömten Erinnerungen auf mich ein wie ein Tsunami. "Ich" war nicht Patrizia. "Ich" war Michael, der erstgeborene Sohn von Patrick und Svenja. Ich war ein Zwilling; meine Schwester hieß Tanja. Und als wäre das noch nicht genug, wusste ich plötzlich, dass Mama und Papa auch Zwillinge waren, ihre Eltern waren Frank, Papas Vater und Tamara, meine Großmutter. Und die beiden waren auch Zwillinge. Nur Zwillinge in einer ...
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