Merlins Kinder 03: Das große Abenteuer
Datum: 25.09.2022,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byPhiroEpsilon
... Familie, noch viel mehr, denn Mama und Papa hatte eine ganze Menge Geschwister.
Ich ließ mich wieder umfallen. Gott Herne! Wo war ich hier gelandet? Alles, und ich meine wirklich ALLES, war anders.
Eine weitere Erinnerung ließ mich wieder hochschießen und die Augen aufreißen. In der Ecke des Zimmers β bei dem Fenster und Türen an denselben Stellen waren wie in meinem eigenen β stand ein Käfig mit fingerdicken Stäben. Im Käfig lag eine Matratze. Auf der Matratze lag ein nacktes Mädchen β meine Schwester.
Sie trug ein Lederband um den Hals, und ich wusste, dass darauf meine β das heißt Michaels β Initialen eingraviert war. Meine Schwester war mein Eigentum, die ich in ein paar Jahren heiraten würde und mit der ich möglichst viele Zwillingspärchen produzieren würde. Der Teil in mir, der Michael war, freute sich schon sehr darauf. Patrizia dagegen hatte das Gefühl, dass ich gleich kotzen musste.
Tanjas Körper trug schon einen Teil der magischen Runen, die ihr die Stimme genommen hatten, und deren Gesamtheit ihre lebenslange Sklaverei gewährleisten würden.
Was war das hier? Ich hatte Filme gesehen, in denen Zeitreisen zu Veränderungen führten. Doch ich hatte keine Zeitreise unternommen. Die Urgroßmutter von Waltraud konnte das angeblich, doch sie meinte immer nur, das wäre viel zu gefährlich. Sie hatte auch nie von ihren Erfahrungen erzählen wollen.
Aber es schien, als wäre genau das geschehen.
Ich stand auf, und ging β nackt wie ich war β erst einmal ...
... pinkeln. Michaels Erinnerungen halfen mir dabei, nicht alles unter Wasser zu setzen.
Ich schloss den Klodeckel, obwohl Michael ihn am liebsten offengelassen hätte, und blickte mich nach einem Knopf für die Spülung um. Doch im selben Moment hörte ich schon Wasser in die Schüssel. "Cool!", murmelte ich vor mich hin. Ein magisches Klo. So etwas konnten wir daheim auch brauchen.
Dann stellte ich mich vor den Spiegel. Mal abgesehen von diesem unwichtigen Detail in der Körpermitte sah Michael fast genauso aus wie ich. Seine Haare waren länger als meine und β ich fasste mir ans Kinn β Bartstoppeln? Aber Michaels Erinnerungen sagten mir, dass er neun Jahre alt war, genau wie ich.
Doch man erwartete von ihm, dass er in zwei oder drei Jahren bereit war, Kinder zu zeugen. Mit seiner Schwester. Der Gedanke daran ließ mich schon wieder würgen.
Ich musste hier raus. Und das meinte nicht nur dieses Haus, das meinte diese verrückte Zeitlinie. Aber wie? Marty hatte seinen Doktor gehabt, der ihm helfen konnte. Aber ich? Von diesen ganzen Leuten hier konnte ich doch niemandem trauen. Auch wenn sie aussahen wie meine Eltern oder Großeltern β sie waren es nicht.
Ganz in Gedanken lief ich in mein Zimmer zurück, vergewisserte mich, dass Tanja immer noch selig schlief, und zog mir meine Klamotten an. Leder? Schwarzes Leder? Keine Unterwäsche? Michael zuckte sozusagen die Schultern. Er war ein Erstgeborener. Die liefen nun einmal so herum β alle anderen nackt, zumindest im Haus, das über eine ...