Ines 08
Datum: 13.08.2018,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byrolfkoeber
Liebe Leser/innen,
nach fast einem Jahr erscheint nun doch noch die Fortsetzung meiner Geschichte. Man muss die vorherigen Teile nicht unbedingt gelesen haben, da die Geschichte auch für sich allein einen Sinn macht.
Es geht auch, die Teile 1-7 erst nach Teil 8 zu lesen.
Hoffentlich habt ihr beim Lesen ähnlich viel Spaß, wie ich ihn beim Schreiben hatte.
Der erste Herbst auf der Flucht
Große weiße Flocken fielen vom trüben Himmel und langsam wurde alles von einer dünnen Schneedecke überzogen. Durchnässt und frierend zog ich an der Landstraße entlang. Meine Stimmung entsprach der Wetterlage. Der Winter hatte Einzug gehalten, obwohl es erst Anfang Oktober war, aber hier im Norden ist das normal. Ich musste schnellstens weiter in den Süden. Aber, was würde es mir bringen? 2-3 Wochen Aufschub, dann würde auch dort der Winter beginnen. Sollte ich nicht besser nach Hause fahren, vielleicht hatte sich alles aufgeklärt und alles war wieder gut. Ja, und wenn nicht? Dann geht's eben ins Gefängnis, das ist doch besser als hier jämmerlich zu erfrieren, oder? Meine Gedanken kreisten und fanden kein befriedigendes Ende, während ich schlapp die einsame Landstraße entlang trottete.
Es war Sommer gewesen als meine Flucht begann und ich hatte nicht einen Gedanken daran verschwendet, dass es auch Winter, mit Kälte und Eis gibt. Ich hatte schon bald recht unbeschwert mein Vagabundendasein genossen und nicht an das Morgen gedacht. Jetzt haderte ich mit mir, warum ich keine ...
... Vorsorge getroffen hatte, nur den Augenblick genossen und dies nicht zu knapp.
Meine Gedanken wanderten zurück zum Anfang meiner Odyssee - Kerstin und ihre kleine Tochter kamen mir in den Sinn - Ich hatte sie ganz vergessen gehabt. Wie konnte ich sie nur so schnell vergessen? War ich nicht verliebt gewesen? Was wird aus ihnen geworden sein, ob sie mich noch haben wollen? „Nein, ich habe Euch nicht vergessen", schrie ich unvermittelt in den sich weiß färbenden Birkenwald. Dann musste ich weinen und ich ließ es geschehen.
Nachdem dieser heftige Gefühlsausbruch langsam abebbte nahm mein rationaler Verstand wieder die Kontrolle, solche Gedanken durfte ich mir nicht mehr leisten, sie raubten mir die Kraft -- denk etwas schönes -- befahl ich mir selbst. Da gab es doch genügend in den vergangenen Wochen sagte ich zu mir selbst. Ja, war es nicht herrlich, fast wie im Paradies, als ich bei den Vieren leben durfte. Wie hießen sie noch? Tuva, ja Tuva die mit den gewaltigen Titten, ihr Name viel mir sofort wieder ein und dann das Gegenteil, das war doch Stina gewesen und dann war da noch Liv, sie war eine wirklich makellose Schönheit und der Kopf der Truppe war Maja gewesen.
Was die jetzt wohl machen? Ob die den Sommer schon vergessen haben? Man war das eine geile Woche mit denen. Meine Gedanken versanken immer mehr in das, eigentlich noch gar nicht so lange zurückliegende, Erlebnis. Meine Schritte wurden langsamer um so mehr mich die Erinnerung gefangen nahm. Ich war ganz in der ...