Auf zu neuen Ufern Teil 04
Datum: 30.09.2022,
Kategorien:
Schwule
Autor: byDer_MainHesse
- „Wie oft muss ich es denn noch sagen?! Es tut mir leid!"
- „Das glaube ich dir ja, aber..."
- „Was soll ich denn noch machen, außer mich zu entschuldigen?"
- „Darum geht's doch nicht. Ich frage mich die ganze Zeit, wie weit du gegangen wärst..."
- „Och komm! Findest du nicht, dass du es jetzt übertreibst? Es wäre doch nichts passiert."
- „Bist du dir da so sicher?"
Aber von vorne angefangen: Wie ist es überhaupt zu dieser Situation gekommen? Nico und ich waren am Tag davor, einem Samstag Mitte Januar, auf der Geburtstagsparty einer langjährigen Freundin von mir eingeladen. Nach monatelangen Corona-Einschränkungen waren wir alle in großer Partylaune und litten an akuter Verbotsmüdigkeit. Da Feiern eigentlich noch immer nicht erlaubt war, hatte besagte Freundin, Tanja, beschlossen, in ihrer Wohnung zu feiern -- allerdings an zwei Abenden mit jeweils einem anderen Teil ihrer Freunde. So risikobereit war sie nun auch wieder nicht. Am betroffenen Tag musste Nico leider etwas Wichtiges für seine Promotion erledigen, sodass ich schon mal vorging und er erst später dazustoßen sollte.
Die Party war nun schon in vollem Gange. Es war allen anzumerken, wie wenig sie in der vergangenen Zeit richtig gefeiert hatten. Es wurde viel gegessen, getrunken und gelacht. Aber einigen war auch eine gewisse Unsicherheit anzusehen, sodass die Stimmung doch nicht ganz ausgelassen und sorglos war.
Auf die Leute, mit denen ich den Großteil des Abends verbrachte, traf das ...
... allerdings nicht zu. Da waren Lea und Jan, die ich von einem Skiurlaub in der Schweiz viele Jahre zuvor kannte und schon seit einer ganzen Ewigkeit nicht mehr gesehen hatte. Später gesellte sich ein gewisser Mark dazu, der offensichtlich ziemlich high war und von dem ich mir sicher war, dass er schwul ist, als ihn das erste Mal wahrnahm. Er war nicht mehr als 1,70 groß, war recht schlank, hatte schulterlange schwarze Haare, ein relativ blasses und rasiertes Gesicht und er trug relativ viel Schmuck: Ohrpiercings, Ringe, Armbänder. So auffällig sein Verhalten und Auftreten, so banal sein Kleidungsstil: Er hatte eine dunkelblaue Jeans an, die er sehr tief trug und einen Blick auf seine violette Boxer gewährte, sowie ein mit verschiedenen Motiven bedrucktes schwarzes T-Shirt.
Rein äußerlich und von seinem Verhalten her gehörte Mark nicht zu den Kerlen, die als Single für mich auf den ersten Blick für ein Abenteuer, geschweige denn für eine Beziehung interessant gewesen wären. Aber er strahlte etwas aus, was ihn mir sofort sympathisch machte und womit er eine gewisse Faszination auf mich ausübte. Im Laufe des Abends wurde die Stimmung in unserer Runde immer besser und wir lachten viel. Als Mark irgendwann eine kleine Tüte mit weißem Pulver aus der Tasche herausholte und mir was davon anbot, überlegte ich kurz, lehnte aber dankend ab. Wenngleich der Reiz des Verbotenen mich alles andere als kalt ließ und ich immer noch das Gefühl hatte, meine Jugend nachholen zu müssen: Mit harten ...