1. Sie warten auf mich


    Datum: 16.11.2022, Kategorien: Selbstbefriedigung / Spielzeug Autor: Pacerio

    ... dass ich nicht irgend ein wehrloses Unterschicht-Mädchen war, mit dem er irgend ein Psycho-Ding durchziehen konnte.
    
    Der 15.01. ging vorbei, ich hatte das Thema schon fast vergessen. Am 16.01. hatte ich Spätschicht, und es war abends kurz vor Ladenschluss, als mir Lena aus dem Lager zurief, dass ich nochmal an die Kasse solle, weil noch ein Kunde da sei. Ich setzte mich also an die Kasse und wartete - und erschrak ziemlich, als der graue Mantel um die Ecke bog. Ich begann etwas zu zittern, nicht nur, weil es kühl war in der Kassenzone. Ich tat so, als würde ich gar nicht hinschauen, grüßte nicht, zog den einen Artikel über den Scanner (ein Glas Gurken für 1,19) und nuschelte den Preis. Doch dann geschah nichts, und ich musste doch zu ihm hinsehen. Er lächelte mich an! Ja, er lächelte. Ein schönes, weiches Lächeln. Ich konnte nicht reden.
    
    In meine ausgestreckte Hand legte er mit einer eleganten, sanften Bewegung ein Euro-Stück und ein Fünfzig-Cent-Stück. Dann holte er ein Kuvert aus der Innentasche, legte es vor mir hin und verschwand.
    
    Als ich wieder in der Lage war, etwas zu denken, war er längst weg. Wie in Trance steckte ich das Kuvert ein und erledigte die restlichen Arbeiten, die in der Schicht anfielen, im Halb-Automatik-Modus. Lena dachte bestimmt, dass mir nicht gut wäre oder dass ich Liebeskummer hätte. So ähnlich war es ja auch.
    
    Zu Hause zog ich mir die Schuhe und die Jacke aus, machte mir einen heißen Tee (ja, es war ein saukalter Wintertag) und legte ...
    ... mich auf die Couch. Erst dann nahm ich das Kuvert in die Hand. Es war genau so beschaffen wie das erste. Neutral weiß, dickes Papier, ohne Beschriftung. Auch der Inhalt war der gleiche. 300 Euro und eine kleine Karte mit dem Stempel eines teuren Restaurants. Der einzige Unterschied war, dass diesmal ein anderes Datum daraufstand: 11.02., 18.30 Uhr, Tisch 3. Mein Herz schlug laut.
    
    Die Geldscheine waren wieder makellos. Ich packte sie zu den anderen. Vielleicht war das ein Stalker? Vielleicht sollte ich die Polizei einschalten?
    
    Ich überlegte die halbe Nacht, was ich tun sollte. Natürlich kam mir dabei auch in den Sinn, dass ich die Sache noch ein wenig ausreizen könnte. Vielleicht war der Typ irgendwie verzweifelt verliebt in mich und versuchte mich mit seinem Geld zu betören? Dann würde er mir vielleicht jeden Monat so ein Kuvert zukommen lassen. Aber gut fühlen würde ich mich gar nicht dabei. Ich wusste ja überhaupt nichts über ihn. Vielleicht war er auch gar nicht reich und hatte sich die 300 Euro vom Mund abgespart? Vielleicht wollte er mir irgend etwas extrem Wichtiges sagen?
    
    Am nächsten Morgen wachte ich auf und hatte den Plan. Ich schrieb Kati. "Ich will mich doch mit dem netten Mann treffen. Könnt ihr am 11.02. ins Restaurant Palmas kommen?"
    
    Kati rief mich Nachmittags zurück, und wir besprachen alles Wesentliche. Sie und ihr Freund würden ein paar Tische weiter aber in Sichtweite reservieren. Kati würde ab und zu zu mir rübersehen. Wenn ich ein Feuerzeug ...
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