Fasching Teil 2 von 8
Datum: 19.11.2022,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: byNimmermehr
... vielen Nacht- und Schichtdiensten eintrainierter Reflex. Ich war wieder da! „Komm nur herein. Ist was passiert?"
Die Tür öffnete sich und ich drehte mich zum Nachttisch, um Licht anzumachen. Das Zimmer war durch den Mond und den fernen Schein der Straßenlaternen, in Zwielicht getaucht.
„Lass das Licht ruhig aus. Ich sehe genug", kam von der Tür her. Es war Elke.
„Entschuldige, dass ich dich störe. Hast du einen kurzen Moment?"
Ich drehte mich wieder zurück in Ausgangsposition. Mehr als ein zustimmendes Brummen, brachte ich erst einmal nicht zustande. Aber das klang zumindest ein wenig einladend und nicht allzu muffelig.
Sie stand etwas unschlüssig vor dem Bett. Der geschlossene Bademantel schimmerte hell.
„Beim Fenster steht ein bequemer Sessel, beim Schreibtisch ein Stuhl und auf dem Bett ist auch noch Platz. Ist glaube, es ist einfacher und gemütlicher zu reden, wenn du es Dir bequem machst. Mach vorher am besten noch das Fenster zu."
Sie setzte sich auf die Bettkante und drehte sich zu mir.
„Was brennt dir so unter den Nägeln Elke, dass es dich die Nacht nicht schlafen lässt?"
„Melissa... Ich bin ehrlich. Ich weiß nicht, wie es weiter gehen soll. Zwei, drei Tage kann sie bei mir unterkommen. Dann kommen meine Eltern zurück. Du weißt, auch ich wohne noch zu Hause. Aber das ist nicht das wirkliche Problem.
Das ist Günther, der „Freund" von Melissas Mutter. Sie ist abhängig und eine Hure. Ich meine nicht ein Callgirl oder eine Prostituierte. Ich ...
... verwende bewusst dieses Wort. Sie hängt jetzt seit drei Jahren an der Nadel und wenn sie vorher noch gut aussah und in einem Club arbeitete, ist sie jetzt auf der Straße. Für einen Zwanziger macht sie alles und sie nimmt die Typen mit nach Hause."
„Ich wusste nicht, dass es so schlimm ist."
„Das ist der Grund, warum Melissa so viel mit Sandra zusammenhängt. Sie will nicht zu Hause sein. Aber ihre Mutter kennt mich und sie kennt auch Sandra. Und bei uns wird Günther als erstes suchen. Er ist ein Zuhälter, ein Dealer und ein brutaler Schläger. Und ihre Mutter hat Melissa für Drogen an ihn verkauft. Vielleicht wird es dir Melissa eines Tages selbst erzählen.
Ich erzähle es dir aber jetzt, damit du ihre Situation besser einschätzen kannst.
Am Donnerstag, dem Altweiberfasching, wachte Melissa auf. Anscheinend hatte ihr Günther was untergemischt. Sie war an ihr Bett gekettet. An Armen und Beinen gefesselt, unfähig, sich zu bewegen. Günther kam mit zwei „Kunden". Nach zwei Stunden ließen sie endlich von Melissa ab. Frag nicht, wie ihr Körper aussieht.
Sie ist Neunzehn und sie war bis dahin, von ihrem Arsch abgesehen, zumindest noch teilweise Jungfrau."
„Scheiße!" Ich war entsetzt. „Polizei! Klinische Untersuchung, Dokumentation, Anzeige... das führt zu sofortiger Untersuchungshaft. Der Typ muss aus dem Verkehr gezogen werden!"
„Der Typ hat Freunde. Und die kommen irgendwann. Sie will nicht ihre Mutter schützen. Sie will uns schützen. Und sie will in Sicherheit ...