1. K.E.E. Ein bisschen Apokalypse 03


    Datum: 25.12.2022, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: bySena78

    ... zur Bestätigung seiner Befürchtung, der Rand der Einbuchtung unter Wandas Hand, brach aus und zusammen mit dem herausgelösten Brocken fielen sie ein paar Meter nach unten. Doch auch dieses Problem beherrschte die Maschinenfrau, indem sie die Fingernägel beider Hände in die Wand hinein krallte und schließlich wieder darin Halt fand.
    
    „Alles gut!" Ächzte sie, anscheinend selbst über ihr Missgeschick erschrocken.
    
    „Mach langsamer! Bitte!" Keuchte Maximilian, der sein eigenes Herz schlagen hören konnte. Er hatte Todesangst verspürt, in dem Moment ihres Absturzes.
    
    „Ja, tue ich, versprochen." Gab sich Wanda reumütig und suchte sich ihre nächsten Haltepunkte mit mehr Bedacht.
    
    Zehn Minuten später waren sie am Rand des Kamins angelangt. Vorsichtig zog sich die Maschinenfrau die Kante hinauf, ging anschließend in die Hocke und streifte sanft die Träger ihres seltsamen Rucksacks von den Schultern herunter. Maximilian stöhnte, fasste sich in den Schritt und hatte offensichtlich starke Schmerzen.
    
    „Was ist mit dir passiert?" Fragte Wanda erschrocken.
    
    Er beantwortete ihre Frage nicht, und suchte nach dem Beutel.
    
    „Kannst du Licht anmachen? Ich sehe nichts!"
    
    Sie verstand, holte die Lampe aus den Beutel heraus und drückte sie in seine Hand. Wanda konnte alles klar und deutlich erkennen, so in etwa wie in einem der Schwarzweißfilme, die sie noch aus ihrer Kindheit her kannte.
    
    Maximilian schaltete das Licht ein und suchte sich zu orientieren. Dann zog er sich die Hose ...
    ... herunter und betrachtete seinen nackten Schoß. Wunde Stellen wurden sichtbar, die von den Kabeln des Netzes dort hinterlassen worden waren. Sie hatten beide nicht an diese Gefahr gedacht.
    
    „Warum hast du denn nichts gesagt?" Fragte Wanda vorwurfsvoll.
    
    „Ich wollte, dass wir es nach oben schaffen, unbedingt."
    
    Die Riesin seufzte, strich vorsichtig mit ihren schwarzen Fingerspitzen über seine Haut und schien voller Mitgefühl zu sein.
    
    „Du hast das Verbandspäckchen im Rucksack, richtig?"
    
    Maximilian nickte.
    
    Wanda war schon dabei es zu öffnen, holte Desinfektionsspray und Mullbinden heraus und verarztete seine Wunden gekonnt und vor allem zügig.
    
    „Wo hast du das denn gelernt?"
    
    Sie schien es selbst nicht genau zu wissen und hob ihre Schultern.
    
    „Du, ich habe keine Ahnung. Ich mache es einfach."
    
    Sie ahnten beide in diesem Moment, dass das Kee dahinter stecken musste. Immer wenn Reaktionen nötig wurden, auf die Wanda keine Antwort wusste, sprang die künstliche Intelligenz bisher zuverlässig für sie in die Bresche. Vielleicht hatten sie sich umsonst wegen ihr gesorgt?
    
    „So, wir sind fertig. Probier mal, ob du so gehen kannst."
    
    Maximilian stand auf und versuchte, ein paar Schritte zu machen. Er kam sich dabei ein wenig vor, wie ein frisch gewickeltes Kind.
    
    „Bequem, wirklich. Der Verband ist echt gut geworden."
    
    Wanda freute sich über sein Kompliment, gab ihm einen Kuss und nahm ihm den Beutel ab.
    
    „Ich denke das Netz können wir erst einmal hier lassen, ...
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