1. K.E.E. Ein bisschen Apokalypse


    Datum: 20.01.2023, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: bySena78

    ... den Hammerkopf ein erstes Mal gegen die Wand krachen. Eine halbe Stunde später schien sein Körper tatsächlich wie in Schweiß gebadet worden zu sein. Maximilians Haare hingen klitschnass in seine Stirn hinunter, und auch sein Unterhemd war fleckig und feucht geworden. Sein Handgelenk schmerzte wie verrückt und so gab er fürs erste seine Forschungsarbeit auf, nachdem er jetzt die ganze Ostseite des Bunkertrakts abgeklopft hatte. Überall hatte sich der Beton dumpf angehört, ohne sich dabei auch nur ein einziges Mal im Widerklang geändert zu haben. Es gab dahinter anscheinend wirklich nur Fels und Erde, sein Hoffen war vergebens gewesen.
    
    „Zeit für´s Bett." Sprach er sich selbst zu. Manchmal halfen ihm Selbstgespräche, um sich zu beruhigen.
    
    Kurz überlegte er, ob er noch einmal an seinen Arbeitsplatz zurückkehren und sich die brünette Pornodarstellerin ansehen sollte. Vielleicht klappte es jetzt? Erregung stieg in ihm auf, es war ja nicht so, dass er es nicht nötig gehabt hätte.
    
    In dem Moment, in dem er sich zurück in den Gang begeben wollte, hörte er etwas hinter sich, leise und dumpf aus der Mauer herausklingen. Es war kaum hörbar gewesen, vielleicht bildete er sich das alles nur ein? Er erstarrte, zitterte vor Aufregung am ganzen Körper und drehte sich wieder zur Mauer um.
    
    Nichts! Er trat näher an sie heran, drückte die linke Seite seines Kopfes gegen die Wand und lauschte.
    
    DA! Er konnte es wieder hören! Ein dumpfer Schlag, gefolgt von einem Kratzen. Suchte man ...
    ... ihn vielleicht zu befreien? Vielleicht hatten sich die Verhältnisse an der Oberfläche inzwischen geklärt? Was für eine Illusion! Als ob es hier um ihn selbst ging. Nein. Es musste das Archiv sein! Schließlich wurde hier das gesamte, weltweit verfügbare Internet gebackupt. Ein gewaltiger Datensatz von unschätzbaren Wert.
    
    Noch weitere vier oder fünf Stöße, dann wurde es wieder ruhig. Gab man auf? Das durfte nicht sein! Es war seine Chance auf Befreiung! Er hob den Hammer an die Wand, holte aus und schlug kraftvoll zu. Vergessen waren die vorangegangenen Anstrengungen und so ließ er den Kopf seines Werkzeuges viermal hintereinander kraftvoll gegen die Wand krachen. Dann lauschte er angestrengt, sein rechtes Ohr an die Wand pressend.
    
    Er konnte sie hören, die Schläge. Sie waren wieder da und auch das Kratzen wurden jetzt merklich lauter. Es drang in einem kürzeren Intervall als zuvor aus der Wand heraus, man hatte ihn also gehört.
    
    Wie weit mochten seine Retter entfernt sein? Eine Frage, die er nur schwer beantworten konnte. Stein absorbierte normalerweise jedes Geräusch, dass es dennoch an sein Ohr drang, konnte nur auf ein kraftvolles Werkzeug, oder eben eine kurze Distanz hindeuten.
    
    „KOMMT! BITTE! GEBT NICHT AUF!" Schrie er. Auf der anderen Wandseite wurde es still.
    
    Die Schläge, sie hatten aufgehört. Hatte man ihn rufen gehört?
    
    „HALLO!? HÖREN SIE MICH?"
    
    Ein dumpfer Stoß, gefolgt von einem lauten Rieselgeräusch. Maximilian lauschte gebannt nach jeder noch so ...
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