1. Thao II - Teil 06


    Datum: 08.02.2023, Kategorien: BDSM Autor: bySena78

    Herbert rastet aus
    
    „Sag mal, du kapierst gar nichts, oder?"
    
    Herbert hatte sich Thaos Geschichte schweigend angehört, jetzt aber brach seine Wut ungehemmt aus ihm heraus.
    
    „Wir hatten gewonnen. Du hättest bleiben können und die Herbst ebenfalls. Das haben wir sämtlichen Stellen in der Stadtverwaltung zu verdanken, die sich für euch ausgesprochen haben. Verstehst du das? Erlenberg wollte nur sein Gesicht vor dir wahren, dass ist alles."
    
    Thao war verwirrt.
    
    „Aber wie kann er erwarten, dass ich meinen Nebenjob aufgebe, nur weil er ein Problem damit hat?"
    
    Herbert warf ihr einen bösen Blick zu.
    
    „Domina? Scheiße, Thao. Wenn das auf der Straße bekannt wird, haben die Kollegen und Jugendlichen doch keinerlei Respekt mehr vor dir. In ihren Augen bist du dann doch nichts weiter als eine ..."
    
    Thao öffnete erstaunt ihren Mund.
    
    „Was wolltest du jetzt sagen? Etwa Hure?"
    
    Sie konnte ihre Enttäuschung gar nicht in Worte fassen.
    
    „Du musst dort draußen einen Respektsperson sein, Thao. Du bist für die Menschen dort draußen ein Vorbild."
    
    Thao winkte ab... sie war kurz davor ihre Fassung zu verlieren.
    
    „Ich bin ein Mensch der anderen dabei hilft, ihre Fantasien zu kanalisieren, weil es Menschen wie dich gibt, Herbert. Leute die anfeinden und ausgrenzen, nur weil sie sich nicht vorstellen können, dass es auch noch andere Formen der Intimität und Sexualität geben darf, als diejenigen, welche sie kennen."
    
    Herbert winkte ab. Das ging ihm zu weit.
    
    „Nein Thao, ...
    ... du unterschätzt mich da ganz gewaltig, was das betrifft. Aber mit einem hast du Recht, Schmerz gehört für mich nicht in eine Beziehung und ich denke, dass es die Mehrheit der Menschen ähnlich sieht. Für mich ist das einfach nur krank und pervers."
    
    Thao starrte ihren Chef und Freund an, als ob sie seine Worte nicht verstanden hatte. In diesem Moment tat sich zwischen zwei Menschen, die sich mochten, vielleicht sogar liebten, ein nicht wieder zu verschließender Riss auf.
    
    „Dann ist es vielleicht besser wenn die Kranke und Perverse jetzt geht."
    
    „Du hast noch keinen Feierabend."
    
    Thao zog am Riemen ihre Tasche vom Tisch herunter und ging zur Garderobe, um ihre Jacke vom Haken zu nehmen.
    
    „Komisch, dass hat der Herr Erlenberg auch schon festgestellt. Nichts für ungut, Herbert, war ne schöne Zeit."
    
    „WARTE!"
    
    Thao öffnete die Tür, blieb aber noch einmal stehen.
    
    „Du hast hier einen Job, kapierst du das denn nicht? Menschen brauchen da draußen deine Hilfe, Thao. Menschen die sie wirklich nötig haben und keine Luxusprobleme wie die..."
    
    „Tut mir leid, Herbert. Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun. Hatte es nie. Und wenn ihr das anders seht, kann ich das nicht ändern. Aber ihr werdet nicht über mein Leben entscheiden und das was dort hineingehört."
    
    Sie schloss die Tür hinter sich, unfähig die Tränen zurückzuhalten. Verwirrte Blicke auf dem Gang, tröstende Worte, doch Thao lies sich nicht aufhalten und wollte nur noch weg. Erst im Auto brach sie zusammen und ...
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