1. Thao II - Teil 01


    Datum: 13.02.2023, Kategorien: BDSM Autor: bySena78

    ... vielleicht wie Simon ...? Nein! Dafür war sie nicht der Typ gewesen.
    
    Sie schlug die nächsten Seiten des Albums auf. Bilder von Weihnachts- und Sylvesterpartys, Geburtstagen, Ausflügen und Reisen, die sie zusammen mit ihrem Ex-Freund unternommen hatte, wechselten einander ab. Insgesamt beinhaltete das Album nur wenige Bilder, die meisten würden wohl noch immer irgendwo auf dem Computer abgespeichert sein. Vielleicht wäre dies eine Möglichkeit, einen weiteren Abend auszufüllen?
    
    Nach einem Schluck Rotwein blätterte die junge Frau weiter. Es waren ungemein schöne Jahre gewesen. Sie konnte es nicht verhindern, in diesem Augenblick war sie wieder ganz bei ihm.
    
    „Danke, Karl!", flüsterte sie leise.
    
    Wieder fühlte sie etwas in sich brechen, spürte die Trauer und Verzweiflung, die sich in ihr ausbreiteten.
    
    Das aufdringliche Surren ihres Handys löste sie aus ihrer Schwermut. Erst wollte sie den Anruf nicht entgegennehmen, doch am Display tauchte keine Nummer auf. Sie würde also nicht zurückrufen können, wenn sie jetzt nicht ranging.
    
    „Nguyen?!"
    
    Erst blieb es still, dann drang eine dunkle Frauenstimme aus dem Telefon.
    
    „Ba-by-bitch!"
    
    „XENA!!!!"
    
    Thao wusste im ersten Moment nicht, wie sie auf diese Überraschung reagieren sollte. Vielleicht wurde ihr erst in diesem Augenblick bewusst, wie wichtig ihr die Freundschaft zu Xena damals gewesen war.
    
    „Thao?! Wenn ich dich anrufe, dann musst du schon auch was sagen, sonst funktioniert das Telefonieren nicht."
    
    Die ...
    ... Punkerin lachte, ihrer Stimme war aber deutlich anzumerken, dass sie mit ihrer Fassung zu ringen hatte.
    
    „Xena, es tut mir so leid. Ich war damals so scheiße zu Dir ..."
    
    „Im Moment freue ich mich einfach nur darüber, dass Du mich gesucht und gefunden hast, Thao. Das Palais, oder?"
    
    „Ja, Beatrice, vielleicht kannst du dich noch an sie erinnern?" Thao konnte nicht anders, sie weinte vor Freude über diesen Moment und tupfte sich die Tränen mit dem Ärmel ihres Shirts ab.
    
    Xena verneinte. Außer der Gräfin hatte sie niemanden in ihrem Gedächtnis behalten aus dieser Zeit.
    
    „Wie geht's dir, Kleine? Und Karl? Gibt es ihn noch?
    
    „Wir sind seit einem Jahr nicht mehr zusammen."
    
    Thao wunderte sich selbst, dass sie diese Offenbarung so trocken über ihre Lippen brachte.
    
    Xena schien diese Nachricht indessen erst einmal verdauen zu müssen.
    
    „Scheiße! Tut mir leid, Thao. Und du knabberst immer noch dran, stimmt's?"
    
    „Ja. Ich glaube das werde ich immer. Ich bin, seitdem er weg ist, total dusslig im Kopf. Und es wird einfach nicht besser."
    
    „Dann rufst du aber ziemlich spät an, meinste nich?"
    
    Thao stiegen weitere Tränen in die Augen. Xena konnte so lieb sein. Dass diese Frau eine Hardcoredomina war, welche im Ruf stand, ebenso sadistisch wie brutal zu sein, kam ihr in diesem Moment unwirklich und weit hergeholt vor. Wie gerne hätte sie die Blondine jetzt bei sich gehabt.
    
    „Erzähl mir bitte von dir, Xena! Deshalb habe ich ja eigentlich angerufen. Ich hab ein Bild von ...
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