1. Zwei Brüder, ich und das Rauschen des Meeres


    Datum: 18.03.2023, Kategorien: Sonstige, Autor: Emily Bloomingdale

    ... direkt an der Promenade lag.
    
    "Nun, vielleicht ändert sich das demnächst ja wieder. Ich bin heute Morgen am Strand einem echt süßen Kerl begegnet. Er wirkte zwar ein ewig schüchtern, aber das könnte auch an meinem Outfit gelegen haben."
    
    Bianka zögerte keine Sekunde. "Du warst mal wieder nackt, oder?"
    
    "Was du immer von mir denkst." Ich sah sie vorwurfsvoll an. "Aber ja. Das Handtuch stellte sich recht ungeschickt an."
    
    "Wie sieht er aus?"
    
    Ich überlegte kurz "Er besitzt eine gewisse Ähnlichkeit mit Hugh Jackman."
    
    "Du stehst neuerdings auf ältere Männer?"
    
    "Nein. Ich meinte eher, wie er in
    
    ausgesehen hatte. Da muss er so um die dreißig gewesen sein."
    
    Sie reagierte nicht. Zumindest nicht auf meine Aussage. Ihr Blick war auf einmal wie gebannt auf die Promenade gerichtet. Ich drehte meinen Kopf, konnte aber nicht erkennen, was ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. "Wenn dein Lover Hugh Jackman ist, dann habe ich gerade Brad Pitt entdeckt", murmelte sie gedankenverloren.
    
    "Oh mein Gott!", entfuhr es mir, als ich ihn sah.
    
    "Sag ich doch!"
    
    "Nein, so habe ich es nicht gemeint. Der Typ ist ein Arschloch."
    
    "Brad Pitt?", meine Freundin sah mich irritiert an.
    
    Ich schüttelte meinen Kopf. "Mein neuer Nachbar, der Bruder von Hugh Jackman." Allerdings musste ich zugeben, dass sie einen Punkt hatte. In meiner frühmorgendlichen Wut musste mir irgendwie entgangen sein, wie unverschämt attraktiv er aussah. Nicht nur aufgrund seiner Haarfarbe fiel er ...
    ... einem sofort ins Auge, auch seine körperliche Präsenz konnte ich sogar durch die große Fensterscheibe spüren. Alle anderen Männer kamen mir auf einmal wie Statisten vor, die nur durchs Bild geschickt wurden, um die Szene realistischer wirken zu lassen. Der Hauptdarsteller hielt sein Handy ans Ohr und hockte sich während des Telefonats lässig auf die halbhohe Mauer, die die Promenade vom Strand abgrenzte.
    
    Nachdem ich Bianka kurz von meiner ersten Begegnung mit ihm erzählt hatte, zuckte sie nur mit den Schultern. "Wenn ich nicht schon vergeben wäre, würde ich mein Glück durchaus bei ihm versuchen. Wie sieht es bei dir aus? Hast du wirklich gar kein Interesse?"
    
    "Wie ich schon sagte, wir hatten bereits das Vergnügen und einen nicht gerade gelungenen Start", erwiderte ich. "Außerdem will ich was von seinem Bruder."
    
    "Und wie wäre es, wenn nicht du ihm, sondern stattdessen deine Zwillingsschwester über den Weg läuft?"
    
    Einigermaßen ratlos schaute ich meine Freundin an. "Wir sind uns zwar einig, dass Männer gerne mal etwas beschränkt sind, wenn es um Frauen geht, aber selbst falls es sich bei ihm um den totalen Vollhonk handelt, würde er mich wiedererkennen."
    
    "Darauf würde ich nicht wetten. Komm kurz mit nach hinten." Sie nahm meine Hand. "Regina, halte doch mal bitte den blonden Leckerbissen da draußen im Auge." Aber das tat ihre Angestellte ohnehin schon.
    
    Kaum saß ich, machte sie die Friseurmeisterin auch schon an meinen Haaren zu schaffen. Sie kringelte diese und ...
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