1. Stiefelknecht


    Datum: 23.03.2023, Kategorien: Reif Autor: lost_of_mind

    ... habe heute keine Lust zu fahren. Magst du?"
    
    Klar hatte ich Bock! Bekam zugleich aber auch einen Heidenrespekt. Das war eine ganz andere Hausnummer wie mein Erdbeerkörbchen. Sie warf ihr kleines Handtäschchen in den Kofferraum, pulte sich dann umständlich mit ihrem engen kurzen Rock auf den Beifahrersitz. Alleine schon der Start des schweren Motors verursachte ein mittleres Erdbeben in der Tiefgarage. Sie erklärte mir kurz das Automatikgetriebe, ziemlich simpel. Parken. Leerlauf. Rückwärts. Vorwärts. Den Rest macht man mit Gas und Bremse. Eigentlich ganz praktisch. Das Ausparken dauerte dennoch ziemlich lange, weil das Ding groß und unübersichtlich ist. Erst auf der Autobahn fühlte ich mich Sicherer.
    
    So kam es also zum Ausflug im neuen Cabrio. Ich fuhr. Langsam und Ehrfürchtig. 120 auf der Mittelspur, der schwere Motor blubberte gelangweilt vor sich hin. Ich konnte vor Konzentration kaum dem Gespräch meiner Tante Folgen. So kam dann die Frage meiner Tante auch wie aus heiterem Himmel: "Sag mal Erich, täuschte es oder magst du vielleicht Schuhe? Du schaust schon immer ganz genau hin?" Ich erschrak erst etwas, überlegte dann lange. "Du musst nicht Antworten wenn du nicht magst." Bohrte sie nach.
    
    Natürlich hatte sie recht. Aber einerseits wollte ich sie bestärken, um mir das für die Zukunft nicht zu verbauen. Andererseits wollte ich nicht wie ein kleiner Perversling da stehen. Meine Antwort kam zögerlich: "Nicht direkt Schuhe. Es ist das zusammenwirken aus Auftreten ...
    ... und Bekleidung. Das Feminine betonen, herausheben. Und du kannst es echt tragen."
    
    Sie schmunzelte. "Danke. Dachte ich mir." Und nach einer Pause fügte sie an: "Mir gefällt es ja auch. Irgendwie."
    
    Das restliche Gespräch waren Richtungsanweisungen und Orientierungsdiskussionen. Parkplatz fand sich leicht, denn wir wurden mit unserem Wagen direkt auf das Vorfeld gewunken, der Ordner glaubte offensichtlich wir wollten auch Ausstellen. Passt schon. Wir reihten uns ein in die endlose Schlange.
    
    Ein erster Rundumblick bestätigte meine Vorurteile. Nicht dass ich Ahnung hätte, aber es war etwa so wie ich mir laienhaft vorgestellt hätte. Geschätzt ein Drittel der Autos waren gepflegte Oldtimer, ein weiteres Drittel waren total prollig getunte Plastikbomber, das restliche Drittel waren normale alltägliche Autos wie das von Tante Elli. Wenn man das Normal nennen kann. Frauen schienen überwiegend Zierrat für den Beifahrersitz zu sein. Genau wie bei Uns, wenn auch aus anderen Gründen. Ich wurde in Gesellschaft von Tante Elli mit sehr unterschiedlichen Blicken bedacht.
    
    Beim Schlendern am Flugplatz kam sie mir immer näher, irgendwann legte sie erst einen Arm um meine Taille, irgendwann steckte sie ihre flache Hand in meine Tasche am Po. Sie musste feste drücken und schieben um in den straff gespannten Stoff überhaupt hinein zu kommen. Aber fortan spürte sie meine Pobacke bei jedem Schritt wohl genauso deutlich durch den straffen Stoff hindurch wie ich ihre Hand. Mir blieb praktisch ...
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