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Stiefelknecht
Datum: 23.03.2023, Kategorien: Reif Autor: lost_of_mind
... Neugierig. "Es ist also nicht deine Untermieterin sondern deine Partnerin?" Natürlich hatte ich das vorher schon vermutet. "Wie man es sieht. Zuerst war sie tatsächlich nur Untermieterin. Ich wollte diese Wohnung unbedingt, könnte sie mir aber niemals alleine leisten. Alle Männer die ich fragte wegen Wohngemeinschaft liessen sofort irgendwelche Hoffnungen durchblicken. Meine etwas entfernte Kollegin war Feuer und Flamme, aber damals wusste ich noch nicht dass sie Lesbisch war. Das erste Jahr war es auch nur Wohngemeinschaft, aber irgendwann begann sie mich ganz subtil auszuhöhlen. Wie ich begriff was sie vor hatte war es schon zu spät." "Und jetzt bereust du es?" "Nein. Ganz und garnicht! Es ist nur so dass sie eine Kampflesbe ist, Männer in ihrem Leben nicht duldet. Bei mir ist das anders. Ich mag Männer sehr." Und nach einer Pause: "Besonders wenn sie so süß sind wie du." Mir war aufgefallen dass das Geplapper nebenan verstummt war. Ich drehte meinen Kopf und sah dass die kleine Gruppe nebenan alle voll zu uns herüber sahen. Das ärgerte mich sehr. "Gibt es noch irgendwas?" Fragte ich aggressiv zum anderen Fahrwerksbein hinüber. "Braucht ihr eine Mitschrift oder habt ihr eh schon euer Tonband mitlaufen?" Manche senkten peinlich berührt den Kopf, manche grinsten dümmlich. Tante Elli sah auch hinüber. Dann erhob sie sich umständlich, krabbelte unter der Tragfläche hervor. Ich folgte ihr. Wie wir standen griff sie demonstrativ mit ihrer Hand in meinen Nacken, ...
... zog mich zu sich hinunter und küsste mich intensiv auf meinen Mund. Nahm mich an der Hand und führte uns in Richtung der Ausstellungsplätze zurück. Ich murmelte nur: "Blödmänner!" "Lass sie. Wenn sie sonst nichts mehr haben in ihrem bedeutungslosen Leben? Dem Dialekt nach waren es Hessen, wir werden sie eh nie wieder sehen." Für Tante Elli schien das Thema damit beendet zu sein. Nicht für mich, denn ich erinnerte mich noch einige Augenblicke an den schönen Kuss. Sie steuerte direkt ihr neues Auto an, ging auf die Beifahrerseite. Ich hatte den Schlüssel eh noch in meiner Hosentasche stecken. Nicht ohne etwas Stolz öffnete ich die Türen und startete dann den schweren Motor. Einige Besucher starrten mich und Tante Elli etwas sonderbar an. Elli suchte was in einer faltigen Strassenkarte und meinte dann ich solle ihren Anweisungen folgen. Es dauerte etwas bis wir uns in Schrittgeschwindigkeit durch die Menschenmassen langsam dem Ausgang genähert hatten. Auch hier erwies sich Automatik als besonders Praktisch, da der Motor im Leerlauf blubberte und man nur mit der Bremse das Tempo regelte. Ich begann es zu geniessen, ebenso wie die neidischen Blicke anderer Besucher auf mich. Ob ich ein Schild um den Hals hängen sollte? Ist nicht meins! Die Frau auch nicht! Die folgende Stunde fuhren wir über kleine und kleinste Landstraßen, ansonsten waren nur paar Traktoren und einige verrückte Mororradfahrer unterwegs. Der wenige Verkehr war gut, denn so richtig konzentrieren konnte ich ...