Merlins Kinder 06.3 Hexenjagd
Datum: 26.03.2023,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byPhiroEpsilon
... Hatte sie mir gerade eben mitgeteilt, dass sie zwei meiner drei besten Freunde in kürzester Zeit umbringen wollte? Offensichtlich. Aber was konnte ich dagegen tun?
"Mach weiter, Nala", sagte sie kalt. "Wenn du keinen Nutzen für mich hast, dann schicke ich dich wieder zum Striptease in meinen Club."
Ich richtete mich auf. "Ich heiße nicht 'Nala'", sagte ich.
Ich hatte nur eine Chance. Simba hatte einmal eine Bemerkung fallen lassen, die ich damals zwar gehört, aber ihre Bedeutung nicht verstanden hatte: "Wer den wahren Namen von jemandem laut ausspricht, hat dievollständige Kontrolle. Ganz gleich, wer das ist."
Irgendetwas an dieser Formulierung hatte die ganze Zeit an mir genagt. Es war, als wollte er mir etwas verraten, ohne es auszusprechen.
"Ach ja?", fragte die Dämonin hämisch. "Und wie heißt du wirklich?" Die letzte Frage bohrte sich in meinem Kopf und hallte darin wie nach einem Schlag auf einen Gong.
Ich krabbelte an ihrem Körper nach oben und blickte ihr ins Gesicht. Die Begierde, meinen wahren Namen zu erfahren, erfüllte sie.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich gar keinen. Doch was immer ich jetzt sagte, würde mein wahrer Name werden. Und wenn ich mit dem daneben lag, was ich in Simbas Worte hineininterpretierte, dann würde der aberwitzige Plan schiefgehen, den ich mir gerade ausgedacht hatte. Wenn aber nicht —
"Ich binArithania Nomenia Virilia", sagte ich. Sie holte Luft. Sie wollte in diesem Moment nichts mehr, als diesen Namen auszusprechen ...
... und mich damit komplett zu beherrschen.
Doch ich senkte meinen Kopf und bohrte meine Reißzähne in ihren Hals.Ich hatte meinen Namen laut ausgesprochen.Ich hatte die Kontrolle über mich undich hatte meinen Löwenkörper herbeigerufen. Und der war nicht annähernd so harmlos wie Patrizias Menschenkörper.
"Arit—", sagte sie, doch weiter kam sie nicht.
In diesem Körperkonnte ich sie verletzen. Und ich tat es. Meine Kiefer schlossen sich und mit einem Ruck riss ich ihre Kehle auf.
Sie starrte mich mit offenem Mund an. Ein ganzes Stück ihrer Luftröhre steckte zwischen meinen Zähnen, zusammen mit Venen und Arterien. Ihr Blut schoss heraus. Sie konnte nicht mehr atmen, und damit auch meinen Namen nicht mehr aussprechen.
Ich spuckte das Fleisch aus und grub meine Zähne noch einmal in ihren Hals. Ihr Rückgrat brach, und ihr Kopf rollte zur Seite.
Sie war wahrscheinlich schon tot, dennoch ... Mit wuchtigen Prankenschlägen zerfetzte ich alle Stellen ihres Körpers, an denen große Adern verliefen. Das schwarze, magisch aufgeladene Blut sollte keine Möglichkeit haben, sie noch einmal zu heilen.
Unter ihrem Körper bildete sich eine große Blutlache. Es begann zu rauchen. Tiefschwarzer Rauch und weißer Dampf stiegen aus dem Blut auf und ich machte unwillkürlich einen Schritt rückwärts.
Schwarzer Rauch formte sich zu Klumpen, die durch das Bett und den Boden sanken. Weißer Dampf formte menschenähnliche Gestalten, die im Kreis um uns wirbelten, als wollten sie sich bei mir ...