1. Der fremde Mann im Zug


    Datum: 19.08.2018, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: byGroschenromantiker

    ... saß, sah zu ihr rüber und sie spürte wie er sie mit seinen Blicken auszog.
    
    Naja soll er doch der alte geile Bock
    
    , dachte sie und las weiter. Sowas war sie durchaus gewohnt, gutes Aussehen bringt sowas halt manchmal mit sich.
    
    Sie vergaß den alten Mann und nur der halt am nächsten Bahnhof und die Fahrkartenkontrolle, rissen sie wieder aus ihrem Roman. Der Schaffner überprüfte Maries Fahrkarte und die des Mannes und verließ dann auch schnell wieder die Kabine.
    
    Der Mann hatte bei der Fahrkartenkontrolle seine Zeitung beiseitegelegt und blicke nun direkt Marie an. Marie wollte sich gerade wieder ihren Buch zuwenden als der Mann sie ruhig ansprach.
    
    „Sagen sie? Haben sie vielleicht Interesse, sich ein bisschen Geld zu verdienten?"
    
    Marie erstarrte und sah zu dem Mann rüber, der sich etwas zu ihr vorgelehnt hat.
    
    „Äh, wie bitte?", fragte Marie verwirrt, nachdem ihr klar wurde, dass er sie etwas gefragt hatte.
    
    „Wollen sie ein bisschen Geld verdienen?", fragte er wieder sehr selbstsicher und fest.
    
    „Ich verstehe nicht", erwiderte Marie.
    
    „Ich bezahle ihnen jetzt und hier 300 Euro für einen Fick!"
    
    Marie war sprachlos und fragte sich ob sie richtig gehört hatte. Hatte der fremde Mann ihr tatsächlich Geld für Sex angeboten? Ja, genau das. Nachdem sie ihre Stimme wieder gefunden hatte, empörte sie sich: „ Haben sie se noch alle?"
    
    „War nur eine Frage, nichts für ungut.", sagte der Mann emotionslos und hielt entschuldigend seine Hand hoch und nahm danach ...
    ... wieder raschelnd seine Zeitung zu Hand.
    
    Das glaub ich einfach nicht,
    
    dachte Marie. Sie überlegte ob sie etwas unternehmen sollte. Der Mann beachtete sie aber plötzlich nicht mehr und schien sie geradezu zu ignorieren. Sie überlegte natürlich die Kabine zu verlassen aber sie fühlte keine Gefahr von ihm ausgehen und so blieb sie stumm sitzen. Während sie so dasaß fuhr der Zug weiter seinen Weg als ob nix passiert wäre und so beschloss auch Marie, das Geschehende abzuhaken und sie versuchte sich wieder in ihren Roman zu vertiefen, es gelang ihr aber natürlich nicht. Das unmoralische Angebot aus dem Nichts, hat sie doch ganz schön aus der Bahn geworfen.
    
    Wie viel hat er gesagt? 300 Euro?
    
    , überlegte Marie. Sie wusste nicht mehr welche Geldsumme genau er genannt hatte.
    
    Was spiel das überhaupt wie eine Rolle? Warum bin ich überhaupt noch hier?
    
    Der Zug hielt wieder und nachdem niemand weiteres das kleine Abteil betreten hatte und der Zug weiter fuhr, betrachtete Marie sich den Mann etwas genauer.
    
    Er hatte inzwischen einen Laptop heraus geholt und schrieb irgendetwas. Marie schätze ihn auf ungefähr 40 Jahre.
    
    Schlank, graumeliertes Haar. Er sieht eigentlich ganz gut aus,
    
    dachte sie und gleich darauf:
    
    Oh mein Gott, was denk ich denn da?
    
    Er ist ein alter perverser Mann!
    
    Dennoch ging ihr sein Angebot nicht wieder aus dem Kopf. Was könnte diesen Mann, der vom Alter her ihr Vater sein könnte, zu so etwas bewegen? Er schien erfolgreich und auch in irgendeiner ...
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