Der süße Fratz (Elisa)
Datum: 14.04.2023,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Plautzi
... ganz trockenen Mund." Ihre Augen scannen das Wohnzimmer ab. Die Ofenwärme breitet sich immer weiter aus. Das Holz knistert. Es ist einfach gemütlich. "Sollte ich einmal im meinem Leben Glück haben?" murmelt sie leise vor sich hin. In dem Moment komme ich mit Block, Stift und Mineralwasser ins Wohnzimmer zurück. "Wie bitte?" "Ach nichts, hab nur laut gedacht."
Nachdem ich alles auf dem Tisch losgeworden bin, mich wieder gesetzt habe, kommt sie plötzlich ganz dicht und gibt mir ein fast gehauchtes Küsschen auf die Wange. Frechheit siegt, denke ich und frage: "Kann ich noch eins haben?" Nur kurz sieht sie mich mit einem Lächeln an, ihre Augen funkeln, und schon bekomme ich auf die andere Wange auch ein Küsschen. Dieses Mal sogar etwas länger. Schönes Gefühl.
Was jetzt wohl in Kim's Kopf vorgeht. Ich würde gern Mäuschen spielen. Das ich es in den nächsten Tagen erfahren sollte, hätte ich niemals gedacht. Aber dazu später mehr.
Kim und ich überlegen gemeinsam, was wir an Lebensmitteln für uns alle benötigen. Dazu kommt eine Menge, was man für einen Säugling braucht. Hätte nie gedacht, was da alles zusammenkommt. Aber "wat mutt, dat mutt" heißt es im plattdeutschen.
Die Liste wird länger und länger. "Das ist viel zuviel" sagt Kim, "das kann doch keiner bezahlen. Und ich kann es mir erst recht nicht leisten." "Das muss jetzt sein, also Schluss damit, wir kaufen das gleich." Durch die Unruhe wird auch Elisa langsam wach. Bestimmt hat sie auch wieder Hunger. Kim hatte ...
... gestern meiner Mutter erzählt, dass sie im Moment noch genug Milch hat. Kim nimmt das kleine Mädchen hoch und nimmt sie zärtlich in den Arm. Dann drückt sie mir die Kleine einfach in die Hände. "Halt mal, ich brauche ein Handtuch." sagt sie und geht ins Bad. Völlig überrumpelt weiß ich erst gar nicht so recht, was ich tun soll. Dann lege ich mir die Maus in die Armbeuge und streichle ihr langsam mit der flachen Hand über den Bauch. Jetzt hat sie sie Äuglein offen. Sie hat tatsächlich die Augen ihrer Mutter, tiefblau. Ich habe ein Gefühl im Bauch, das ich so noch nicht kenne. So eine warmes kribbeln. Sie ist so niedlich.
Kim steht in der Tür und beobachtet mich. "Du machst das gut. Normalerweise weint sie bei Fremden. Du scheinst einen Stein bei ihr im Brett zu haben. Steht dir gut, das Baby auf dem Arm. Aber gib sie mir wieder, ich möchte sie anlegen."
Ich will aufstehen und sie allein lassen, damit es ihr nicht peinlich ist. Sie legt mir die Hand auf die Schulter und bitte mich zu bleiben. "Ich möchte jetzt nicht allein sein. Ich drehe mich zur Seite. Außerdem ist alles abgedeckt. Und selbst wenn nicht, es stört mich nicht so sehr. Komisch eigentlich, ich kenne dich erst ein paar Stunden, und es macht mir nichts aus. Bei meinem Ex habe ich es nie zugelassen, dass er im selben Zimmer ist, wenn ich Elisa gestillte. Vor ihm hatte ich Angst."
Und so passiert es. Kim schiebt sich das Shirt über den BH und öffnet die Schale zum stillen. Für einen kurzen Moment sehe ich sie ...