1. Vom Schreiben einer S-M-Geschichte


    Datum: 04.05.2023, Kategorien: BDSM Autor: byEusebius

    ... für mich. Was wohl nichts Anderes meint als : nur wenn ich pervers genug bin, bin ich ein richtiger Sklave. „Pervers zu sein" hat für den Sklaven Magie, magische Kraft. - Der Dom sagt zu seinem Sklaven: Du bist eine perverse Sau. Ein Miststück. Das ist gut so. So will ich dich! Du wirst noch zu lernen haben, was das für dich im Einzelnen zu heißen hat!
    
    Wir Leser fühlen uns dem Autor mittels seiner Geschichte „säuisch" verbunden. So will ich denn hier auch kein Hehl daraus machen, daß mein Beitrag allein meiner lustvollen „perversen"....? jedenfalls säuischen Eingebung geschuldet ist! - So ist denn die „Perversion", die Abartigkeit all dessen, was wir hier schreiben und lesen, das „Treibmittel" unserer Geschichten. Je perverser, desto geiler ....!? Da habe ich so meine Bedenken.
    
    Da sei die Frage erlaubt: welche aus der Flut der Hunderten von Geschichten wird solchem Verlangen des Lesers nach einer geilen story wirklich gerecht? Für mich ist das nicht nur eine Frage des persönlichen „Geschmacks". Es ist vielmehr eine Frage des Inhaltes einer story und des Schreibvermögens seines Autors. - Sorry, liebe S-M-Autoren, an beidem fehlt es mir zu oft. Der „Kern" Eurer Handlung verschwimmt all zu oft hinter rankendem Beiwerk. Das ermüdet den Leser. Er braucht eine Handlung, die nicht langatmig um „die nackten harten Tatsachen" herum erzählt. „Das Säuische" also steht im Mittelpunkt der Erzählung. Manche Autoren verzichten gar auf eine Handlung. Hauptsache es wird irgendwo und ...
    ... irgendwie exzessiv gefickt und die Peitsche übergezogen! Das aber macht noch keine „Geschichte" daraus. Sie sollte aber dem Leser zu seiner Orientierung die näheren Umstände des Geschehens und ihren „Ort" deutlich machen: es fehlt ihm das „Wo" und „Wie". (Zu den „Orten" habe ich weiter unten Vorschläge gemacht). Ich wünsche mir eine „atmosphärisch dicht" erzählte Handlung. Schließlich: Trotz aller Fiktion sollte aus dem erzählten Geschehen, mit seinen Sessions, keine Märchenerzählung „a´la Hänsel und Gretel" werden. Mehr „Bodenhaftung" einer Handlung über das noch real Vorstellbare wäre besser. Bei allem erwartet der Leser sicher vom Autor keinen „literarischen" Text, kein „sprachliches Kunstwerk". (Zum Sprachvermögen des Erzählers habe ich mir weiter unten meine Gedanken gemacht). Das Ungemach beginnt schon mit dem oft nichtssagenden abturnenden Titel. Er sollte doch den Leser im ersten Zugriff einstimmen d.h. er verbindet mit ihm sofort eine bestimmte geile Erwartungshaltung an den Inhalt. Ein aussagefähiger „treffender" Titel kann sein Leseinteresse anlocken und sein Kopfkino in Gang setzen. Oft reicht dafür ein „zündendes" Stichwort als Überschrift.
    
    IV.
    
    Der Straffick
    
    Der Leser einer S/M-Geschichte ist an reinen Fickgeschichten nicht sonderlich interessiert. Das (eheliche) Lusterleben auf der heimischen oder auch fremden Fickmatte als Beispiel genommen, genügt ihm nicht - so säuisch über solches Fickerleben woanders auch Bericht gegeben wird. Solches Erleben ist ihm ...
«1234...7»