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Vom Schreiben einer S-M-Geschichte
Datum: 04.05.2023, Kategorien: BDSM Autor: byEusebius
... Magazine TOY und MR-SM). Urbild der SM-Welt ist der „reine" SKLAVE. Er ist das Dienstschwein seiner Herrschaft schlechthin. Andere Protagonisten der Erzähler können, dem Sklaven sehr ähnlich, die verhurte Ehesau sein. („Mein Herr verlangt, daß ich mich fremd beficken lassen muß".) Da ist die Schlampe im Häuslichen. (Mein Herr ist nie zufrieden mit meiner Arbeit -- so sehr ich mich dafür anstrenge"). Die Zofe. („ Ich verwalte und pflege die Kleidung meiner Herrin") . Die zugehaltene Nutte. („Ich schaffe für meinen Zuhälter willig an. Dafür bin ich da. Das befickte Geld gehört zurecht ihm"). Seltener ist vom Fettweib die Rede. („Es gefällt meinem Eheherrn, daß seine Sau viel Speck ansetzen muß"). Sie werden alle von ihrer Herrschaft letztendlich zu willfährigen Lustdienern/Lustobjekten gehalten. Sie alle haben mehr oder weniger die soziale Stellung eines Sklaven inne. In unseren „Sklavengeschichten" geht es um das „Oben und Unten". Ein Spannungsverhältnis, das den Leser herausfordert: bin „ich" der empathische Leser, der mit dem Dasein „der armen Sau" wichshaft mitfühlt? Mitleidet? Oder bin „ich" der „Typ", des Sado-Lesers? Zu seiner Genugtuung erzählt Ihm der Autor von zuchtvoller Strenge wenn er dem DOM sagen läßt: „Die Sau braucht harte Zucht. Nur sie bewahrt den Sklaven vor dem völligen Absturz in sexuelle Verwahrlosung". Dem „sadistischen" Leser gereicht die in leuchtenden Rottönen erstrahlende Straffläche des Sklaven zur reinen Augenweide. Er erlebt ein ...
... schillerndes Farbenspiel der Striemen zwischen kräftigem Rot und dunklem Blau! ....wenn die Auspeitschung eindringlich genug Da kommt stille Freude auf! „Pervers" solches auch nur zu denken...? Mitnichten, nur geil! Hier und nur hier darf ES und muß ES sei. - Der gelebte Sado-Masochismus gründet sich auf „Gesetze". Oft werden sie in zweifelhafte „verbindliche" sog. Sklavenverträge gegossen. Sie schreiben das erworbene Gewohnheitsrecht des Doms an seinem Sklaven fest. - Wichtiger jedoch: Jeder Autor tut gut daran seinem Leser vorrangig das tägliche Dasein des Objekts „Sklave" durch anschauliche Schilderung nahe zu bringen. Der Leser will wissen, wie es im Einzelnen um dieses Dasein bestellt ist. Es ist ein „artgerechtes", leidvolles Dasein. Es ist arm an Vergünstigungen, reich an materiellen Entbehrungen. Davon mehr zu erzählen, sollte dem Autor ein besonderes Anliegen sein. VI. Vom Wesen des Sklaven erzählen „Strafbarkeit" und „Anlagen" Jeder Autor einer S/M-Geschichte macht sich vorab sein „Bild" von „seinem" Sklaven. Er ist, wie schon geschrieben, seinem Wesen nach ein „ganzheitlicher" Sklave. Er muß sein Dasein und die Ansagen des Masters nicht „verstehen". Um es wieder mit Mike Molto zu sagen: „Der Sklave ist seinem ganzen Wesen nach fortgesetzt strafbar". Er brauche seine „Ration Strafe täglich" (M.M. in „Straftag") Ich füge hinzu: Seine Strafbarkeit ist dem Sklaven wesenhaft eigen. Sie ist in seinen vielen Schlechtigkeiten begründet: die Versautheit seiner ...