Die Schaufensterpuppe Kap. 10
Datum: 30.05.2023,
Kategorien:
Fetisch
Autor: byHeMaDo
... einmal den Toner im Kopierer nachfüllen, weil die Anderen nicht in der Lage dazu waren?
Ich hatte zwar nicht die geringste Ahnung, wie es weiter gehen sollte, denn Gertrud immer nur auf der Tasche liegen, das wollte ich auf keinen Fall. Aber mein altes Leben wollte ich nicht mehr führen.
Mein ganzes altes Leben? Oder nur den langweiligen Teil? Doch nun fragte ich mich, was daran nicht langweilig war. Es gab jedes Jahr die gleichen Familienfeiern mit den selben Onkeln und Tanten, den selben Cousinen und meinen Eltern und meinen Geschwistern.
Ich fragte mich, wie wohl meine Nichte nun aussehen würde. Sie war wohl mittlerweile sieben Jahre alt. Sie würde ich gerne einmal wieder sehen. Ob mein Bruder und seine Frau mir, so wie ich jetzt aussah, erlauben würden, sie zu sehen?
Und meine Schwester würde ich auch gerne einmal wieder sehen. Ich fragte mich, ob sie noch immer zu beinahe jeder Familienfeier mit einem neuen Freund ankam oder ob sie es mittlerweile geschafft hatte, einen festen Freund zu haben oder ob sie vielleicht sogar verheiratet war?
Und wie ging es meinen Eltern? Hatten sie sich wieder zusammengerauft oder ihre Pläne, sich scheiden zu lassen in die Tat umgesetzt? Ich hoffte, daß es ihnen, egal wie sie sich letztendlich entschieden hatten, gut ging.
Ich seufzte leise und versuchte, diese Gedanken zu verdrängen.
Auf dem Regal vor mir standen eine Menge von Gertruds Schminkutensilien. Ich suchte mir einen Lippenstift, der zu meiner Farbe passte ...
... und fand einen in einem hübschen Altrosa, den ich sorgfältig auflegte, um wenigstens meine Lippen nicht mehr so schmal aussehen zu lassen. Den Rest ließ ich so, wie er war. Ich schaute mich noch einmal an und fand, daß ich so schon viel besser aussah. So löste ich mich von meinem Anblick und verließ das Bad. Da ich Gertruds Wohnung noch nicht kannte, öffnete ich einfach die nächste Tür und fand mich in einem kleinen Abstellraum wieder. Also ging ich zur nächsten Tür, die sich an der Stirnseite des Flures befand.
Diese führte in eine geräumige Wohnküche, das war der Raum, in dem ich gestern Abend aus der Balkontür gesehen hatte. Die Küche befand sich in einer großzügigen Nische und war vom Wohnbereich mit einer Theke abgegrenzt, an der mehrere Barhocker standen. Auf der anderen Seite der Theke befand sich eine Kochinsel mit einem breiten Herd und ausreichend Platz zum Kochen. Gegenüber gab es eine Spüle und jede Menge Schränke. So einen Apothekerschrank hatte ich mir früher immer gewünscht. Ich zog ihn auf und fand jede Menge Konserven, Koch- und Backzutaten und alles, was man zum Kochen so brauchte. Doch ich bezweifelte, daß Gertrud viel selbst kochte. Dazu sah diese Küche viel zu ordentlich aus.
Ich sah mich noch etwas um und schaute mir dann das Wohnzimmer an. Eigentlich hätte ich in so einer Wohnung eine große Ledercouch erwartet, doch die beiden Dreisitzer waren mit einem weichen Stoff bezogen. Auf den Sofas lagen einige weiche Kissen und eine zusammengefaltete ...