1. Pauline, ganz andere Lektionen


    Datum: 15.06.2023, Kategorien: BDSM Autor: byJahna

    ... dass es keine mir bekannte Schrift ist.
    
    Die von Thorsten und Gunnar kenne ich ja und die von Monique auch. Es ist keine kindliche oder feminine Schrift, sondern wirkt klar und kräftig. Eine Unterschrift gibt es nicht, weder vorne noch hinten auf dem Blatt. Und eine Anrede auch nicht. Wer auch immer den eingeworfen hat, muss es in der Nacht gemacht haben, oder sehr früh. Ein Teil von mir denkt, dass ich eigentlich solcher Versteckspielchen nicht mag und ich einen mondäugigen heimlichen Verehrer, schlimmstenfalls jemand aus meiner Klasse oder vom Foto-Shooting, so gar nicht gebrauchen kann. Andererseits schmeichelt es jedem und jeder, wenn man Aufmerksamkeit bekommt. Die romantische Seite in mir kann sich einem solchen Zauber auch nicht ganz entziehen und außerdem weiß ich ja noch gar nicht worum es in dem Brief geht. Also mit dem zweiten Brötchen in der Hand fange ich an zu lesen.
    
    „Vielleicht bist du wirklich das, was du denkst das du bist. Wenn du das bist, ist es besonders, kostbar und selten. Wie ein blauer Diamant aus normaler Kohle. Bist du dieses Besondere, dieses Rare und Seltene? Wenn du es nicht aus dir heraus bist und nur der Zwang dich zu dem macht, was du bist, ist es sicher nützlich und aufregend für manche, aber wirklich nichts Besonderes. Willst du dir beweisen, dass du so einer dieser Diamanten bist? Willst du herausfinden wieviel von dir das ausmacht, was du sein musst, oder willst du im Ungewissen bleiben? Willst du deine Bestimmung erkennen. Du ...
    ... kannst es erleben, nein besser, du kannst es zeigen, nein noch besser, du kannst es gegen alle deine Zweifel beweisen, was du bist und herausfinden, ob du Grenzen hast, die verhindern werden, dass du wirklich leben darfst, was du bist und wo du sie überschreiten musst. Diese Möglichkeit deine reine Sklavenseele zu beweisen, aus eigenem Antrieb und aus eigenem Bedürfnis allein, biete ich dir. Du wirst, wenn es dir ernst ist mit dem was deine Seele bestimmt und was dein Schicksal sein soll, mir mit allen deinen Mitteln zeigen, was du bist und ich werde dir vielleicht dabei helfen dich noch besser zu erkennen. Ich schenke dir das Abenteuer und die Gelegenheit dazu, wenn du die Hingabe, den Mut und deine Lust hinzufügst.
    
    Wenn du das willst, wenn du spürst, dass du es musst, dann nimmst du um 23.00 am Stadtwald ein Taxi zum alten Bahnhof im Ort auf der anderen Seite der Autobahn. Dort steigst du aus und begibst dich zum Südeingang zur Unterführung zu den Gleisen 3 &.4 und ergibst dich ganz und gar in das was du bist. Keine Fragen, keine Erklärungen. Nur was du bist und was geschieht."
    
    Und damit endet der Text. Es gibt keine weiteren Erklärungen oder Anweisungen. Und sofort geht in mir ein Sturm der widerstreitenden Gefühle los und das Brötchen bleibt fast nur angebissen liegen. Zuerst die Frage wer da schreibt? Ein Mann, aber wer? Phillip vielleicht? Oder einer der Jungs? Oder Amir oder sein Bruder? Wer weiß noch so viel von mir, dass er so schreiben kann? Und dann -- was steckt ...
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