1. Geheimer ‚Harem' -- Teil 01


    Datum: 30.06.2023, Kategorien: Erstes Mal Autor: by6secrets

    ... heranzuschaffen. Ceylan war besorgt wegen des Geschäftes. Es sah nach einer bevorstehenden Pleite aus -- und ich konnte ihr da nicht widersprechen. Mein Wissen aus dem Fernstudium zum Thema Buchhaltung und BWL bestätigte ihre Vermutung aus der Analyse der Geschäftszahlen. Es gab einfach zu wenig Kunden und das Mietniveau in Köln war im Vergleich dazu zu hoch.
    
    Das wirkte sich auch auf das Privatleben aus. Mit einer ständig besorgten Ceylan war nicht gut Kirschen essen. Daneben hatte ich nur einen kleinen Kreis von Bekannten im Rahmen eines Bücherzirkels. Mit anderen Worten sahen die Zukunftsperspektiven nicht gerade rosig aus.
    
    Wie sollte ich auch ahnen, dass sich in Monatsfrist die Ereignisse beginnen würden zu überschlagen. Zu diesem Zeitpunkt war ich eher noch am Überlegen, ob ich nicht auf einen Vollzeitjob umsteigen sollte.
    
    Von der Qualifikation her wäre es möglich im Bereich Buchhaltung etwas zu bekommen. Da gab es zwei Hindernisse, die nicht unwesentlich waren. Eine Bewerbung mit dem Namen Özlim Aktuna würde nicht zu einer Position oben auf dem Stapel der Bewerberakten führen. Sollte diese Hürde überwunden sein, dann käme der zweite Punkt zum Tragen. Eine Vorstellung mit Kopftuch und Schal zur Abdeckung der unteren Gesichtshälfte funktionierte vielleicht noch gut in Gemüseläden mit türkischstämmigen Inhabern, aber schlechter in einem Bürobetrieb in Köln. Alternativ mich ohne Schal zu zeigen, war auch nicht gut. Die rote, hässliche Narbe auf der unteren Wange ...
    ... wirkte auf viele Leute abschreckend. Insgesamt machte ich mir nicht viele Hoffnungen auf einen gut bezahlten Vollzeitjob.
    
    40 Wochen vor den Hochzeiten
    
    Ich hatte seit dem Schlaganfall von meinem Onkel alle Arten von Problemen gehabt. Das größte bestand in der Versorgung von meinem Onkel nach der voraussichtlichen Entlassung aus der Klinik. Mein Onkel Herbert konnte nicht mehr richtig sprechen -- und das war noch untertrieben. Glücklicherweise hatte sich zwar seine halbseitige Lähmung wieder teilweise beheben lassen, aber sein Sprachzentrum war massiv gestört. Der Arzt redete von einer Aphasie. Herbert hatte wieder etwas reden gelernt, aber es machte häufig keinen Sinn, was er da so vor sich hinbrabbelte, jedenfalls nicht für mich.
    
    Ein Weiterbetrieb der Goldschmiede in Moers war nicht einfach, da nur mein Adoptivvater den Kundenkontakt samt dem Geschäft in Köln gepflegt hatte. Ich war handwerklich inzwischen ganz gut, aber ich hatte nicht den Nerv mit den Kunden zu schwatzen. Ich konnte nur daraufsetzen, dass ich für einen anderen Juwelier arbeiten könnte. Damit war die Frage nach der Pflege für meinen Onkel und Adoptivvater Herbert nicht geklärt. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich keine Ahnung davon, wie bald ich verheiratet sein würde und welche Rolle dabei meine Tante Ceylan und ihre Verwandten spielen würde.
    
    Und das kam so: In dieser Lage kam mir meine türkischstämmige Tante (mütterlicherseits) Ceylan Aktuna zu Hilfe, als sie auf irgendeine Weise von dem Schlaganfall ...
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