Geheimer ‚Harem' -- Teil 01
Datum: 30.06.2023,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: by6secrets
... Ebene.
Deniz war noch nicht einmal zwanzig und damit rund sechs Jahre jünger als ich. Mir von ihm sagen zu lassen, was ein gutes Schmuckstück in seinen Augen war und was nicht, fiel mir nicht leicht. Der einzige Mann, dem ich bisher richtig vertraut hatte, das war mein Vater Can gewesen. Die Männer, die ich kennengelernt hatte, waren ohne Ausnahme nicht vertrauenswürdig. Dabei waren sie zumindest gleichaltrig oder älter gewesen. Und nun sollte ich dem Urteil eines jungen Mannes vertrauen, der vor kurzer Zeit noch die Schulbank gedrückt hatte?
Immerhin war er kein dummer macho-Typ, was es halb akzeptabel machte. Man glaubt kaum, was für idiotische Kerle in so einen Laden wie dem unseren kommen. Die plustern sich vor ihrer mitgebrachten Freundin oder Verlobten auf und tun so, als ob ihnen die Welt gehört. Sie verlangen den Chef zu sprechen, weil sie einen Rabatt haben wollen. Was ihnen eine junge Frau wie ich sagt, zählt nicht.
Ceylan hat allerdings eine Methode, um aus vielen die Luft rauszulassen. Sie fragt, ob das Schmuckstück für die Freundin/Verlobte sein soll. Sie fragt dann nach der Kreditkarte oder der Scheckkarte und prüft dann den Namen. Sie kennt viele Leute im Viertel. Dann lässt sie ganz zufällig den Namen des Vaters des betreffenden Kerls fallen und erklärt, wie gut sie den kenne. Bei 8 von 10 Kerlen wirkt das alleine schon, um sie auf einmal sehr höflich zu machen. Bei vielen ist nämlich die angebliche Verlobte bei den Eltern des Machos nicht bekannt. ...
... Viele verabschieden sich überhastet. Der Rest sind ernsthafte Interessenten, die auch tatsächlich kaufen würden. 38 Wochen vor den Hochzeiten
Als ob es nicht genug wäre, dass mein Onkel nicht mehr die Geschäfte regeln konnte und auch im Haushalt nicht mehr für Ordnung sorgen konnte, so gab es darüber hinaus auf einmal so viele Änderungen in meinem Leben, dass ich kaum hinterherkam mit den Anpassungen an das Neue. Das war auch der Grund dafür, dass ich einen Monat später noch mehr durcheinander sein würde, als ich es zu diesem Zeitpunkt schon war.
Eine der gravierendsten Änderungen betraf das Leben im Haus in Moers. Auf einmal lebte ich nicht mehr allein mit meinem Onkel, sondern es befand sich nun eine Frau in unserem bisherigen Männerhaushalt. Dabei konnte ich noch froh sein, dass Özlim sich bei einer entfernten Verwandten auf Schulung im Verkauf befand, sonst hätten sich gleich zwei Frauen im Heim befunden. Aber auch nur eine Frau war mehr als ungewohnt! Dazu war aus Tante Ceylan in gewisser Hinsicht durch die rasche, formale Verlobung mit Herbert seine Partnerin und künftige Geschäftsinhaberin geworden. Glücklicherweise brauchte ich sie nicht Chefin zu nennen, aber sie nahm das Heft im Haushalt durchaus in die Hand. Das betraf nicht nur das Kochen und das Saubermachen, sondern auch das Haushaltsbudget, was ungewohnt für mich war. Ich bekam mein ‚Gehalt' nicht mehr von Herbert zugeteilt, sondern von ihr. Bisher hatte Herbert die Autorität im Hause dargestellt. Das war ...