1. Martina und Joachim 06


    Datum: 16.07.2023, Kategorien: Erstes Mal Autor: byfutec

    6 Die Sache wird ernst
    
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    Joachim erzählt
    
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    Am nächsten Morgen fuhr ich mit einem gewissen Kribbeln im Bauch zur Schule. Würde ich sie sehen, vielleicht sogar mit ihr sprechen können? Es war ja auch der erste Tag, an dem sie aufpassen mussten, sich nicht in irgendeiner Weise zu verraten, sei es durch zu intensive Blicke oder durch irgendeine unbedachte Bemerkung. Aber als dann der Unterricht begann, kehrte zunächst einmal der Alltag auch in meinem Kopf ein.
    
    In der Pause hatte ich mit einer Kollegin Aufsicht in der Aula, da war es dann schon sehr wahrscheinlich, dass ich Martina sah. Ein Gespräch würde trotzdem nicht möglich sein, denn man spricht ja höchstens die Schüler an, die man selbst im Unterricht hat, und mit dem Abijahrgang hatte ich nichts zu tun. Sie war auch prompt da, stand mit einem Pulk ihrer Mitschülerinnen zusammen. Meine Kollegin erzählte irgendwas von der letzten Lehrerkonferenz, worüber sie sich geärgert hatte, aber meine Konzentration war ganz woanders.
    
    Irgendwann merkte sie, dass ich in Richtung der Mädels blickte und ihr nicht so richtig zuhörte. „Hallo? Erde an Joachim?"
    
    „Ehm, sorry, ja?"
    
    Sie lachte. „Wo bist du mit deinen Gedanken? Lenken dich die jungen Damen so ab? Sind aber auch wirklich hübsche Dinger, ich weiß. Besonders die Blonde da", und sie wies mit dem Kopf auf Martina.
    
    Ich kam mir total ertappt vor und musste schnell einen ...
    ... Entschuldigungsgrund finden. „Nee, ich dachte gerade an die vorige Stunde. Da hat mich ein Schüler was gefragt, und ich wusste die Antwort nicht. Total peinlich."
    
    „Quatsch. Das passiert doch jedem von uns. Das kommt eben vor."
    
    Ich hatte zu meinem Leidwesen den Blick von Martina lösen müssen, um nicht aufzufallen. Langsam ging ich mit der Kollegin weiter und hörte ihr jetzt aufmerksamer zu.
    
    Und das war's mit unserer Begegnung an diesem blöden Montag auch schon. Wir konnten uns erst nachmittags am Telefon sprechen. „Am liebsten würde ich dich jetzt gleich zu Hause abholen", meinte ich.
    
    „Abholen weiß ich nicht, aber hierher kommen, warum nicht? Ich frag mal meine Mutter. Papa ist nicht da."
    
    „Meinst du wirklich? So schnell schon?"
    
    „Je eher wir das zur Normalität werden lassen, desto besser. Ich ruf dich gleich zurück."
    
    Sie legte auf und ließ einen jetzt doch sehr verstörten Joachim zurück. Wie würde das jetzt aussehen? Wir kannten uns doch gerade erst drei Tage so richtig und ich wurde schon der Mutter vorgestellt? Musste ich da mit Blumen auftauchen oder war das heutzutage völlig altmodisch und bieder?
    
    Nach wenigen Minuten rief sie zurück. „Mama meint, wir sollten uns keinen Zwang antun. Sie meint, du solltest wissen, dass sie nicht beißt."
    
    „Meinst du wirklich? Soll ich noch schnell ein paar Blumen holen?"
    
    „Bist du jetzt völlig übergeschnappt? Häng das mal ein bisschen tiefer! Sind doch erwachsene Menschen! Ihr zwei wenigstens", fügte sie mit einem Kichern ...
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