1. Wüstengarten 03


    Datum: 19.08.2023, Kategorien: Lesben Sex Autor: byKatPissinger

    Als sie sich wieder auf den langen Weg nach hause machte, war ihr Herz schwer vor Besorgnis, auch wenn ihre Schritte leicht waren vor neu gefundener Liebe. Sie hatte doch nicht die Frucht von dem Baume entdeckt, der in der Mitte der Wüste wuchs, die einzige Frucht, die noch im Garten der Kaiserin fehlte. Stattdessen hatte sie den Baum wieder in eine Frau zurück verwandelt und für immer verloren. Doch sie hatte Liebe gefunden, Glückseligkeit und Freude, wenn auch nur für eine kurze Zeit dort, unter diesen mächtigen Felsen auf dem steinigen Grund zwischen den Beinen der Prinzessin.
    
    Der Weg zurück nach Hause war leichter und kürzer als sie in Erinnerung hatte. Lag es daran, dass sie sich endlich an den rutschigen Sand unter ihren Füßen gewöhnt hatte? Lag es daran, dass sie einfach nur ihre Richtung wieder gefunden hatte? Oder lag es daran, dass sie von der lustvollen Begegnung und der Leidenschaft, die sie mit der Prinzessin geteilt hatte, erfrischt worden war? Sie wusste es nicht, aber sie hing diesen Gedanken auch nicht lange nach. Denn schon bald sah sie die vertrauten Türme und Minarette der Stadt, deren Straßen wie Gold in der Nachmittagssonne glänzten, deren Parks und Paläste viele Meilen weit geschätzt wurden, und deren Menschen so schön und stolz waren, und mit ihren Leben fortfuhren, als sei nichts geschehen.
    
    Denn nichts war geschehen, jedenfalls nicht ihnen, oder der Stadt Gurganj, oder dem Reich von Xvarazm. Nur Nilgün schien verändert und war eine andere ...
    ... Frau zurück gekehrt, als sie bei ihrem Aufbruch gewesen war. Auch wenn die Häuser, an denen sie vorbeikam, und die Gesichter, die sie sah, ihr irgendwie bekannt vorkamen, so war ein Teil von ihr nun verändert. Es schien ihr, als erinnere sie sich an eine andere Stadt, aus einer anderen Zeit, durch fremde Augen, und sie wandelte unter ihnen wie in einem Traum.
    
    Sie hatte jedoch noch eine Aufgabe zu erfüllen, und ihre Pflicht erforderte, dass sie die Kaiserin sah, der sie ihr Leben verdankte, und deren Vertrauen sie nicht verdient hatte. Nilgün trauerte, als sie dem Palast näher kam; nicht so sehr um ihr eigenes Leben, denn selbst, wenn sie dies verlieren würde, so wusste sie doch, dass ein kleiner Teil von ihr woanders überleben würde, wo er einen Thron wieder erlangte, der lange verlassen war, und mit Ruhm und Macht nach hause zurückkehrte. Nein, sie trauerte um ihre Kaiserin, deren Garten nun für immer die eine Frucht vermissen würde, die nirgends gefunden werden konnte, außer tief in der Wüste, an einem Ort, wo keine Pflanze wachsen dürfte, und an dem auch keine Pflanze mehr wuchs.
    
    Als sie das Palasttor durchschritt, fragte sie sich, wie die Frucht wohl ausgesehen haben mochte. Golden, wie die glänzenden Früchte, die sie im Palastgarten gesehen hatte? Glühend und pulsierend, wie die tropfenartigen Dinge, die dort von den Bäumen hingen? Oder klein und glitzernd, wie die Sterne am Himmel, und mit einem süßen Duft? In ihrer Vorstellung nahm sie alle möglichen Gestalten und ...
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