Das Dreieck
Datum: 26.08.2018,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
Autor: byAdlerswald
... würde, war nichts als ein untreuer Lügner.
Nachdem sich Gloria wieder gefangen hatte, drehte sie sich mit beherrschtem Gesicht wieder um, ging zurück zu ihrem Sessel und sagte in völlig anderem Ton: „Nun, Eva, so darf ich sie doch nennen, dann sollten wir wie vernünftige Frauen miteinander darüber reden. Gegenseitiges Angiften führt zu nichts. Wir sind beide betrogen und das sollte Grundlage genug sein, ruhig nach einer Lösung zu suchen". Eva bewunderte Gloria um ihre Selbstbeherrschung, gab sich jedoch in ihrer kämpferischen Absicht, Sandro zurück zu gewinnen, nicht geschlagen: „Gloria, sie sind doch viel älter als Sandro und wenn sie in wenigen Jahren eine Matrone sind, wird Sandro noch immer in Saft und Kraft stehen und immer wieder nach jungen Frauen Ausschau halten. Sie sollten sich dessen bewusst werden und ihn frei geben".
Gloria gelang es nur mühsam, ihre Gleichmütigkeit beizubehalten.
Da sie wusste, dass Eva im Grunde genommen Recht hatte, dies aber vor ihr unter keinen Umständen eingestehen wollte, gab sie mit müder Stimme zurück: „Eva, sie sind noch jung. Auch sie werden älter und für Männer wenig begehrenswert. Und wenn dann ein Mann kommt, ihnen den Himmel auf Erden verspricht und all das reichlich schenkt, wovon wir Frauen träumen, was spielt da ein Altersunterschied eine Rolle? Ich bin seit fast zwei Jahren mit Sandro glücklich und möchte das auch bleiben. Dabei nehme ich gelegentliche Affären von ihm in Kauf".
Gloria begann Eva leid zu tun und ...
... der Kampfesmut schwand.
„Entschuldigung, ich wollte sie nicht verletzen" murmelte sie und hatte den Wunsch, sich in ein Mauseloch zu verkriechen.
Gloria hatte sich wieder gefangen. Sie stand auf und fragte mit der Geste einer formvollendeten Gastgeberin: „Haben Sie Lust, einen Cognac mit mir zu trinken, trotz des frühen Morgens? Ich glaube, wir können ihn beide brauchen".
Eva nickte.
Gloria hob das Glas und fragte: „Worauf wollen wir trinken?"
Eva sagte leise: „Auf Sandro, meinen lieben Tiger".
Sie kippte den Cognac hinunter und Tränen traten in ihre Augen.
Gloria ging zum „du" über und fragte mitfühlend: „Du liebst Sandro wohl sehr?"
Jetzt war es mit der Fassung von Eva vorbei. Der Schmerz forderte sein Tribut. Sie konnte kaum das Schluchzen unterdrücken und all das erlebte Glück mit Sandro sprudelte aus ihr heraus. Gloria empfand mit Eva Mitleid, weil sie spürte, dass aus ihr echte und tiefe Liebe zu Sandro sprach, wie sie sie auch zu ihm empfand. Dies zu wissen, verband sie der jungen Frau zutiefst, obwohl sie wusste, dass sie Rivalinnen waren.
Sie setzte sich neben Eva auf die Couch, nahm sie in den Arm und sagte fast flüsternd: „Eva, höre auf zu weinen. Sandro kommt zum Mittagessen. Da solltest du wieder die junge, selbstbewusste Dame sein, die vor meiner Türe stand. Wir werden ihn gemeinsam fragen und er wird entscheiden. Einverstanden?"
Eva hauchte ein „ja", fragte nach der Toilette und verschwand wortlos. Als sie Minuten später zurück kam, ...