Der Flaschengeist Teil 11
Datum: 20.03.2018,
Kategorien:
Transen
Autor: bydrachenwind
... Armen vor ihr. „Was befielst du uns, Herrin?"
„Bringt diesen Abfall sofort zum Aufseher für die Abwasserkanäle, bis zu seinem Lebensende soll er die Sonne nur noch selten sehen und in Ketten gelegt schwer arbeiten. Der Aufseher soll ihn, so wie er ist, mit den Ketten und Keuschheitsgürtel in die Kanalisation einsperren, die der Gefangne ab sofort gewissenhaft zu reinigen hat. Ein schweres, zusätzliches Gewicht ist an seine Fußkette anzubringen. Macht er seine Arbeit nicht richtig, so ist er sofort hart zu bestrafen. Ach so, nebenbei noch, der Aufseher soll unverzüglich alle seine anderen Sklaven frei lassen, sonst darf er der Kanalratte helfen. Er hat ihnen allen sofort Arbeit zu geben, weiter für ihr Unterkunft und Kleidung aufzukommen, sowie sie angemessen zu entlohnen. Wenn er der Meinung ist, diesen Befehl nicht befolgen zu müssen, so darf er den Gefangenen genau so ausgerüstet begleiten."
„Ja, Herrin. Wir hören und gehorchen."
Mit großem Staunen verfolgen die Zuschauer das Geschehen und können nicht so richtig begreifen, was geschehen ist, vor allem, dass die Palastwachen so ehrfurchtsvoll mit der jungen Dienerin umgehen. Sie fragen sich, wer ist diese Augenweide von Dienerin. Dadurch angeregt entbrennt auf dem Basar eine lebhafte Diskussion. Vor allem die Frage, wer diese junge Frau ist, erregt die Gemüter sehr. Sollte sie etwa die neue Herrscherin sein von der hinter vorbehaltender Hand gemunkelt wird, die unter den Männern mit Sorge um ihre Vorherrschaft ...
... erwartet wird. Aber ein Herrscher entfaltet immer seinen Prunk, wird in einer Sänfte getragen und geht nicht zu Fuß durch die Stadt.
Die Frau aus dem Käfig steht neben Jeanie und zupft die ganze Zeit nervös an ihrer neuen und sauberen Kleidung herum, irgendwie scheint sie sich nicht wohl zu fühlen.
„Was ist los Schwester, gefällt die deine neue Kleidung nicht?"
„Wenn ich ehrlich sein soll, nein! Meine Rüstung und meine Waffen wären mir lieber."
„Nanu? Wer bist du denn? Wie heißt du?"
„Ich bin Melissa, eine Kriegerin des Steppenvolkes."
„Ist es das Volk, das nur von Frauen angeführt wird und bei dem die Männer ihnen gehorchen müssen?"
„Ja!"
„Gut Melissa, du bist jetzt wieder frei und kannst zurückkehren."
„Nein, das kann ich eben nicht."
„Wieso? Du konntest doch nichts für deine Gefangenschaft."
„Nein, nur ich habe meine Ehre verloren."
Verlegen zupft sie die ganze Zeit wie ein kleines Schulmädchen weiter an ihrer Kleidung. Es ist ein seltsames Bild, diese kräftige, stolze Frau so verlegen zu sehen. Die Neugier von Jeanie ist geweckt.
„Ich verstehe das nicht. Was meinst du damit?"
„Erst wurde ich verleumdet und dann verstoßen. Meine eigene Schwester hat mir mit dem Brenneisen das Mal gesetzt und mich an den Sklavenhändler verkauft. Ich habe nicht bemerkt, dass sie vor Neid auf mich zerfressen ist, weil ich von uns beiden die bessere und geachtetere Kriegerin war."
„Was willst du jetzt machen, so ganz ohne Heimat? Kannst du denn nicht ...