1. Der Zwerg


    Datum: 02.09.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: byAdlerswald

    ... konnte ihn überzeugen, den, aus seiner Sicht, Gang nach Canossa zu wagen. Den Termin 15 Uhr verschob er, eine Notlüge gebrauchend, auf 20 Uhr, weil er die Zeit brauchte, um sich selbst über seine Gefühle klar zu werden. Roswitha war keine Schönheit im klassischen Sinn, bei deren Anblick sich die Schwänze der Männer versteiften. Doch ihre grazilen Bewegungen des schlanken Körpers, ihre zurückhaltende, ja fast schüchterne, Art, mit der sie heraus forderte, sie zu mögen, und ihre wärmende Zärtlichkeit, wogen alles auf. Er war mit einer unscheinbaren grauen Maus ins Schlafzimmer gegangen und hatte es mit dem Erleben verlassen, dass sie zur hemmungslosen Furie werden konnte, die danach zu einer schmusenden und zärtlichen Katze wurde. Diese Wandlungsfähigkeit und die Tatsache, dass sie ihn nie seine Kleinwüchsigkeit hatte spüren lassen, hatte in Benjamin eine Art Verliebtheit wachsen lassen, die ihn verwirrte. Er beschloss, um Roswitha zu kämpfen, falls es notwendig sein sollte.
    
    Der von Benjamin erwartete Kampf fiel aus, weil Wolfgang ohne viele Vorreden zur Sache kam, nachdem Roswitha das Zimmer verlassen hatte: „Benjamin, lasse uns offen reden. Du hast meiner Frau einen Faustfick verpasst, den sie sich in ihren Träumen wünschte. Da ich das nicht tun kann, ohne sie zu verletzen, sage ich dir „danke", dass du ihr den Wunsch erfüllt hast. Damit wäre das Kapitel abgeschlossen, wenn Roswitha nicht weiter Gier nach deiner Faust empfinden würde. Und jetzt stellt sich die Frage, ob ...
    ... es bei dir männliche Versautheit ist, Perversitäten auszuleben, oder ob du dabei einen Funken Gefühl für sie aufbringst, dass sie auch ein empfindsames Wesen ist, das Achtung verdient hat. Im ersten Fall breche ich dir das Kreuz, wenn du sie je wieder anfasst. Im zweiten Fall bin ich unter Voraussetzungen zu einer Dreierbeziehung bereit.".
    
    Im Gespräch, das sich anschloss, machte Benjamin reinen Tisch und erzählte mit belegter Stimme, was ihn getrieben hatte, jeder Frau, die nicht schnell genug die Beine schloss, an die Möse zu gehen. Dabei betonte er, dass seine Gefühle zu Roswitha andere und tiefere wären, wobei er sich noch nicht im Klaren sei, ob diese von Dauer seien.
    
    Wolfgang nickte zufrieden und kam zu seinen Voraussetzungen, wobei er schonungslos offen wurde: „Eine Dreierbeziehung verlangt Vertrauen und ein Verhalten, das die anderen zwei nicht zum Gespött der Leute macht. Daher erwarte ich, dass das Vögeln mit anderen Frauen der Vergangenheit angehört. Für uns beide gibt es nur eine Möse und das ist die von Roswitha. Eine Dreierbeziehung erfordert auch, dass jeder, der in ihr ist, offen und selbstbewusst dazu steht und in ihr dem anderen Achtung erweist. Das betrifft besonders das Verhältnis zwischen uns Männern. Schwadronieren über die sexuelle Potenz wäre Vertrauensbruch. Und nun zum Wichtigsten. Eine Dreierbeziehung bedeutet auch, dass es keine so genannten intimen Momente gibt. Deutlich gesagt: Wenn du Roswitha mit Schwanz oder Faust fickst, bin ich dabei und ...