Weihnachten zu dritt
Datum: 03.09.2018,
Kategorien:
Sonstige,
Autor: Aldebaran66
... Spiegel, der an einer Wand hing.
Sie hatte Musik ausgewählt, zu der man gut tanzen konnte. Nicht zu schnell, denn das hätte den Gesamteindruck zerstört, besonders als sie jetzt begann, sich recht aufreizend vor dem Spiegel zu bewegen. Sie schwang in der Hüfte hin und her und ging dabei langsam weit herunter in die Knie. Dann kam sie wieder herauf und drehte sich immer wieder um sich herum. Kam zwischendurch ein starker Bass aus den großen Lautsprechern, schnellte ihr Unterleib hervor und machte ruckartige Bewegungen, die nur auf eines schließen ließen.
So ging eine ganze Zeit und Angela geriet in eine Art Taumel, der ihre Bewegungen immer verführerischer werden ließ. Dabei nahm sie wieder körperlich die Blicke wahr, die man ihr sicher entgegen gebracht hätte, wenn ein Publikum anwesend gewesen wäre.
Sie sonnte sich geradezu in der erdachten Aufmerksamkeit und bekam gar nicht mehr mit, was um sie herum geschah. So hörte sie nicht, wie etwas gegen die Eingangstür prallte, ebenso nicht, als sich ein Schlüssel im Schloss drehte. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass Thomas schon so früh nach Hause kommen würde. Sonst kam er frühestens am Morgen wieder, aber niemals zuvor, war er noch am gleichen Tag erschienen.
Der Tag hatte aber noch eine Stunde, von daher war es ungewöhnlich.
Auch als das Licht im Flur anging, bekam sie es nicht mit, erst als die Tür zum Wohnzimmer mit einem Mal aufgerissen wurde, schrak sie zusammen und sah in die Richtung.
Thomas stand in ...
... der Tür und sie konnte sogleich erkennen, dass er zu viel getrunken hatte. So stand er weniger in der Tür, sondern hing mehr im Rahmen und starrte sie dabei aus blutunterlaufenen Augen an. Überhaupt sah er aus, wie er noch niemals ausgesehen hatte. Die Haare unordentlich und sein Anzug an einem Ärmel eingerissen. Dazu hatte wohl seine Nase geblutet, denn sie war leicht bläulich und ein Rest von getrocknetem Blut, hing unter einem Nasenloch.
Nur einen Moment stand er da, dann sagte er laut und deutlich, fast schreiend: "Schlampe!", und starrte sie weiterhin an.
Angela wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Immerhin hatte er sie jetzt schon vorzeitig so gesehen, wie sie ihn überraschen wollte. So bezog sie seinen Ausspruch auf ihr Aussehen.
Doch das änderte sich schnell, als er sich aus dem Türrahmen löste, auf sie zugewankt kam und ihr eine Ohrfeige verpasste, die sie ungebremst gegen eine Wand schleuderte.
Nur mit größter Not konnte sie sich noch auf den Beinen halten und wich Thomas aus, der ihr jetzt nachsetzte. Dabei konnte sie den Schmerz fühlen, der sich jetzt auf der getroffenen Gesichtshälfte breitmachte.
Sie war wegen der Überraschung nicht schnell genug und konnte auch dem nächsten Schlag kaum ausweichen. Wieder knallte seine flache Hand gegen ihre Wange und verstärkte den Schmerz. Sie schrie auf und begann zu wimmern, während sie versuchte, sich vor ihm zu schützen. Sie hob ihre Hände und wehrte den nächsten Schlag ab.
"Schlampe!", schrie er ihr ...