1. Weihnachten zu dritt


    Datum: 03.09.2018, Kategorien: Sonstige, Autor: Aldebaran66

    ... ist, warum haben die Leute dann gelacht, als sie uns gesegnet hat?", fragte Angela, denn die Antwort war ihr viel zu schwammig gewesen. Sie glaubt nicht, dass es alles gewesen war, was Heinrich ihr genannt hatte.
    
    "Alles habe ich auch nicht verstanden. Da musst du Fritz fragen. Der ist in der Nähe aufgewachsen!"
    
    Auch das glaubte sie Heinrich nicht wirklich, aber was sollte sie machen. In der Lüge bezichtigen war keine gute Idee.
    
    "Werde ich ihn mal fragen!
    
    Ach ja, bevor ich es vergesse, kann ich mal in die Stadt fahren. Du weißt doch, es ist übermorgen schon Heiligabend und ich möchte noch etwas einkaufen und mir die Beleuchtung noch einmal anschauen.
    
    "Klar, mache einen Termin mit dem Fahrer. Hier hast du die Nummer!"
    
    Heinrich schrieb die Telefonnummer auf einen Notizzettel und gab Angela diesen.
    
    Sie sah ihn an, als wenn sie vom Blitz geschlagen worden wäre.
    
    "Was soll ich denn mit der Nummer? Ich habe kein Telefon!" meinte Angela nur und wieder einmal kam ihr in den Sinn, dass sie dieses bis jetzt auch nicht vermisst hatte.
    
    "Und?", meinte Heinrich und sah sie an, als wenn er die Frage nicht verstanden hätte. "Dann telefoniere doch mit unserem!"
    
    Angela sah ihn wieder an, als wenn sie die Welt nicht mehr verstand. Sie hatte hier im Haus noch niemals ein Telefon klingeln gehört, darum war sie davon ausgegangen, dass es keines gab.
    
    Heinrich sah ihr fragendes Gesicht und meinte: "Also wirklich, glaubst du wirklich die Chefs einer Firma haben kein ...
    ... Telefon? Es klingelt nur sehr selten, da wir Menschen genug Entscheidungsfreiheit gegeben haben, das meiste selber zu entscheiden. Nur bei wirklich wichtigen Sachen werden wir von den wenigen angerufen, die diese Nummer kennen. Sonst läuft der Laden von ganz alleine. Klar abgesteckte Kompetenzlinien und Entscheidungsabläufe, erleichtern einem das Leben.
    
    Das Ding steht übrigens da hinten in der Kommode."
    
    Angela kannte dieses Möbel natürlich. Hatte aber niemals hineingeschaut, da sie dachte, dass sie der Inhalt nichts anging. Sie ging hinüber und wollte die oberste Schublade herausziehen, aber das ging nicht.
    
    "Deckel anheben!", meinte Heinrich im Hintergrund und Angela fasste unter die abdeckende Platte, die etwas vorstand. Diese Platte war mit einem Mechanismus verbunden, der den Inhalt der Kommode in dem Maße nach oben zog, wie sie den Deckel anhob.
    
    Darunter kam wirklich eine sehr moderne Telefonanlage zum Vorscheinen, und als sie den Hörer abhob, erklang der das gewohnte Freizeichen.
    
    Wenigs später hatte sie einen Termin mit dem Fahrer abgemacht, der sofort wusste, wer sie war. Vielleicht bekam er die Rufnummer übermittelt.
    
    Schon am nächsten Tag wurde sie abgeholt und konnte sich in der Stadt mal wieder richtig umsehen. Sie war schon lange nicht mehr dort gewesen und genoss es unheimlich, die Geschäfte zu durchstöbern. Jetzt, kurz vor Weihnachten war viel los, aber das störte sie nicht. Im Gegenteil. Der Trubel tat auch Mal wieder gut. Sicher, draußen auf dem ...
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