Die Nacht am Lagerfeuer
Datum: 06.09.2018,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byBleeding_Heart
... rauen und unhöflichen Ton angeschlagen zu haben. Leana zuckte leicht zusammen und sah beschämt in ihren Schoß.
„Tut mir leid, ich wollte nicht...", sagte er, hielt inne und seufzte. Er warf die beiden Enden des gebrochenen Zweiges ins Feuer.
„Ich habs nicht böse gemeint."
„Das dachte ich auch nicht", antwortete Leana und lächelte ein junges, sanftes Lächeln.
„Mir tut es leid, ich wollte dir nicht zu nahe treten. Ich weiß, dass es nicht selbstverständlich ist, dass du mich gerettet hast. Ich wollte nur wissen, ob es einen speziellen Grund gab."
„Meine Antwort", fügte sie nach kurzem Zögern hinzu und lächelte erneut, wobei sie ihn diesmal direkt anblickte, „habe ich ja gewissermaßen bekommen. Trotzdem musst du mir natürlich nicht sagen, was dein Grund war. Und ich entschuldige mich, falls ich dich verletzt haben sollte."
„Hast du nicht", erwiderte Gaia, ebenfalls um Sanftheit bemüht, „es kamen bloß ein paar unangenehme Erinnerungen hoch. Verzeih meinen Ausbruch."
Das Holz im Feuer knackte, als der nächste Scheit in sich zusammenbrach und einige Äste unter sich begrub. Leana und Gaia schwiegen beide.
„Du, Gaia", sagte Leana und räusperte sich.
„Ich höre."
„Ich, also...", sagte sie, verstummte für einen Augenblick, rückte ein Stück zu ihm herüber und setzte dann noch einmal von Neuem an.
„Ich weiß, wie ich meine Dankbarkeit unter Beweis stellen kann. Wenn du nur willst..."
„Wie bitte?"
Das Mädchen rückte noch ein Stück näher, öffnete die ...
... Decke diesmal absichtlich ein wenig weiter, so dass sie über eine ihrer Schultern herab glitt. Rasch fügte sie hinzu:
„Ich kann dich nicht bezahlen oder sowas, aber ich könnte es die Sache für dich wert machen..."
„Kein Wort davon, Leana", unterbrach er sie, ehrlich verwirrt und erschrocken, zog ihr die herabgeglittene Decke wieder über beide Schultern.
„Kein Wort."
„Wirklich nicht?", fragte sie unsicher und errötete zusehends, „ich meine, ich hätte kein Problem..."
„Nein. Danke trotzdem." „In Ordnung", antwortete Leana und rückte wieder von ihm weg, errötete noch mehr. Sie war nicht enttäuscht, eher beruhigt, fast schon erleichtert und nestelte an ihrer Decke herum. Gaia rutschte unruhig auf seinem Platz herum, beobachtete sie aus den Augenwinkeln.
„Ich wecke dich morgen", sagte er, „und wechsle nochmal deinen Verband. Dann sehen wir weiter. In Ordnung?"
„In Ordnung."
„Gut. Dann ruh dich jetzt aus, bis zum Morgen sind es nur noch ein paar Stunden. Vier, vielleicht auch weniger"
„Ist gut. Gute Nacht, Gaia. Und danke nochmal."
„Keine Ursache. Jetzt schlaf."
Leana legte sich auf die Seite, mit dem Gesicht zum Feuer, zog die Decke bis zu ihrer Brust und döste langsam ein. Als sich Gaia sicher war, dass sie schlief, zog er langsam sein Schwert aus der Scheide, darauf bedacht, sie nicht zu wecken. Er begann, die Klinge mit einem Tuch aus einer seiner Taschen zu reinigen und schmierte sie danach mit einem Waffenfett ein. Als er fertig war, verstaute er ...