Schraeg hinter den Augen. 2/3
Datum: 09.09.2018,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
Autor: bychrissbolt
... gar keinen Besuch."
"Achso, ich dachte, da wäre ein fremdes Auto vor dem Haus. Heute Morgen", stammelte er und merkte, wie das Blut heiß in seine Wangen und Ohren schoss. Schnell drehte er sich zum Kochtopf und begann, hektisch darin zu rühren.
Erwischt, dachte Susi. Seine rote Bombe und sein Stammeln waren ihr nicht entgangen. Das Auto war glatt gelogen.
Und dann ging ihr auf, dass das 'Erwischt' für beide Seiten galt. Sie hatte ihn beim Schwindeln ertappt, aber der Grund für seine Neugier war wohl, dass er sie im Schlafzimmer gehört hatte und sich jetzt ein Rudel wilder Stiere in ihr Bett fantasierte. War er etwa eifersüchtig? Kam seine Traurigkeit und sein anfänglicher Unwille, sie zu sehen, etwa aus dieser Ecke? Wie überaus erfreulich! Sie stufe die Erfolgsaussichten ihres Vorhabens flugs von A- auf Triple A hoch.
Zu ihrem Erstaunen war ihr die Erkenntnis, dass er sie bei dem gewaltigen Abgang gehört hatte, überhaupt nicht peinlich oder sonst wie unangenehm. Im Gegenteil, es erregte sie spürbar.
"Nein," sagte sie gespielt desinteressiert, "ich war den ganzen Morgen alleine."
Langsam entspannte Chris sich. Sie schien nicht bemerkt zu haben, dass das angebliche Auto eine blöde Ausflucht gewesen war. Und wenn das stimmte, was sie gerade gesagt hatte? Mein Gott, dann wäre er ja gar nicht zu spät dran und sie war vielleicht doch noch nicht vergeben.
Aber wie dann dieser Höhepunkt? Obwohl, warum sollte sie nicht auch Hand an sich legen. Aber dass sie dabei ...
... so abgehen konnte? Was sie wohl gemacht hatte? Bestimmt hatte sie auch irgendeine sachdienlichen Webseite gesehen.
Er rührte jetzt langsamer im Essen und die Scham des Ertappten wich einer emotionalen Gemengelage aus überschäumender Freude, sehnsuchtsvoller Hoffnung und wieder dieser Scheiß Feigheit.
"Hilfe", funkte er nach oben und der Regisseur erhob sich halb aus seiner Hängematte, einen Longdrink in der Hand. "Ach, sitzt die Brankstett bei dir auf dem Schoß?" fragte er mit süffisant-ironischem Unterton.
"SUSI! sitzt bei mir am Küchentisch, da wo ihr beiden Ferkel sie heute früh nackt und mit Spermafrühstück hinfantasiert habt!"
"Ach! Echt jetzt? Und ihr seid schon per Du?", kam es mit ungewohnter Fassungslosigkeit von oben.
"Ja verdammt. Und ich brauche jetzt fix ein paar richtig gute Ideen."
"Essen," kam es aus dem Mund des Autors, der herbeigespurtet kam, hektisch seinen Hosenstall schloss und das Hemd in den Bund stopfte.
"Wie jetzt?", fragte Chris, weniger von dem unvollständigen Vorschlag irritiert, als von der Tatsache, dass seine Fantasiefiguren mittlerweile ein erotisches Eigenleben zu führen schienen.
"Ich hatte gerade mit Fräulein Kunigunde eine Besprechung", rechtfertigte sich der Autor, "rein dienstlich."
"Na klar, Besprechung, dienstlich", meinte Chris trocken, "aber was genau meinst du mit Essen?"
"Na auswärts essen gehen, Italiener, Grieche, Franzose, Chinese, was weiß ich? Frag ihn nach den Feinheiten."
Der Regisseur begann ...