1. Schraeg hinter den Augen. 2/3


    Datum: 09.09.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: bychrissbolt

    ... sofort in epischer Breite einen Kopffilm zu inszenieren, mit Romantik, Kerzenschein, eleganter Abendkleidung, Stehgeiger am Tisch, verliebten Blicken, diskreten Kellnern...
    
    "Schon gut," unterbrach Chris, "ich habe verstanden". Er wandte sich zu Susi und fragte betont lässig: "Darf ich dich zum Essen einladen?"
    
    Erst konnte er nicht verstehen, warum die Zwei in seinem Kopf gequält aufstöhnten, bis Susi neugierig zu ihm herüber kam, in den Kochtopf schaute und fragte: "Ja hast du denn für zwei gekocht?"
    
    "So ein Vollpfosten," hörte Chris den Regisseur fluchen, "Frau Susanne Brankstett und dann eine Einladung zum Selbstgebruzzelten am Küchentisch. Ich fasse es einfach nicht."
    
    "Aber ich meinte doch auswärts essen gehen", antwortete Chris dem Regisseur peinlich berührt. Doch die Frage, ob er die Zumutung seiner ungebührlichen Einladung korrigieren sollte, erledigte sich sofort,als Susi mit dem Stupsnäschen schnupperte und sagte: "Ja gerne, das riecht wirklich köstlich."
    
    Kapitel 11
    
    Gemeinsam deckten sie den Tisch und Susi war von seinen Qualitäten als Hausmann restlos begeistert. Kochen, Putzen, Spülen und Saubermachen schienen ihm in Fleisch und Blut zu stecken. Die Küche war schlicht, funktional aber man merkte an der Ausstattung, dass er nicht von Dosenfutter lebte, sondern genau wusste, wozu all die Töpfe, Pfannen, Küchengeräte und Gewürze da waren. Die Essecke war einladend mit den sehr bequemen Polsterstühlen.
    
    "Was möchtest du denn trinken," fragte Chris ...
    ... und stellte den zweiten Teller auf das Platzdeckchen.
    
    "Hast du noch von dem Fruchtsaft? Banane oder Aprikose?", fragte sie und nahm das einzige ungespülte Glas von der Anrichte, um festzustellen, welcher der beiden Säfte wohl darin gewesen sein mochte.
    
    Chris' Herz blieb stehen. Spielten ihm die beiden Idioten da oben etwa wieder einen Streich? Nein!!
    
    Das Einzige, was nicht sofort mit den anderen Frühstücksutensilien und der morgendlichen Kaffeetasse in der Spülmaschine gelandet war, weil er es erst noch im Bad brauchte, war jetzt in Susis Hand!
    
    Und sie lief gerade Gefahr, am Duft festzustellen, dass es tatsächlich Bananensaft war und zwar eigenhändig frisch gepresster aus der ganz speziellen Banane, die nun so unschuldig zwischen seinen Beinen baumelte.
    
    Er schlug ihr das Glas fast aus der Hand, hielt es sofort unter den Wasserhahn der Spüle und schrubbte hektisch die weißen Schlieren an Wand und Boden, die tatsächlich aussahen, als stammten sie vom Nektar aus dem Tetrapack.
    
    Verdutzt schaute sie ihn an und fragte sich, ob er es nicht ein wenig mit der Reinlichkeit übertrieb, wenn er so panisch auf ein schmutziges Glas reagierte. Was war denn so schlimm an einem bisschen getrocknetem Fruchtsaft?
    
    "Ich wasche mir auch schnell die Hände", sagte sie und steuerte auf das Bad los, das in allen vier Wohnungen an der gleichen Stelle war. Das Glas polterte aus Chris' Händen in die Spüle und er spurtete fast an ihr vorbei durch die Badezimmertür. Völlig irritiert sah ...
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