Eine Pflanze mit Pfiff
Datum: 10.09.2018,
Kategorien:
Sonstige,
Autor: Aldebaran66
... ich witterte insgeheim ein Geschäft. Immerhin war es eine Art, die bei uns nicht gezüchtet wurde und ich dachte mir inzwischen, sie vielleicht zu verkaufen. Zumindest wenn die Blüten so gut aussahen, wie ich es mir vorstellte.
Man riet mir, einen Ortswechsel vorzunehmen, die Bedingungen zu verändern. Also ging ich nach Hause und brachte den Topf auf eine Fensterbank die morgendliche Sonne bekam. Jetzt waren die Pflanzen hellerem Licht ausgesetzt.
Es war, als wenn man einen Startknopf gedrückt hätte. Schon zwei Tage später verdickten sich die oberen Enden der Stängel und sahen wenig später wie dicke Kugeln aus, durch deren dünne Wände etwas Dunkles zu erkennen war.
Am liebsten hätte ich jetzt eine der Kugeln abgeschnitten und geöffnet, so gespannt war ich darauf, was darin war, aber ich ließ es. Es sollte eine Überraschung werden und ich erwartete es mit Spannung. Jeden Morgen war es das Erste was ich tat und jeden Abend das Letzte, wenn ich danach sah. Wobei ich es zwischendurch auch nicht lassen konnte.
Es dauerte mir fast zu lange. Vier Tage später stand ich auf und sah gleich nach den Pflanzen, die jetzt endlich zu Blumen geworden waren. Die Knospen waren in der Nacht aufgeplatzt und waren gerade dabei ihre Pracht auszubreiten.
Ihre Blüten waren tiefblau, wie ich es vermutet hatte, und sahen dabei fast wie Osterglocken aus. Fünf Blütenblätter standen um einen tiefen Kelch herum, der sich gerade zur Seite ausrichtete. In dem Kelch selber befand sich ein ...
... dunkelroter Stempel, welcher von vielen gelben Staubgefäßen umgeben war.
Ich fand, dass es eine überaus schöne Blume war, und konnte es nicht lassen, meine Nase in den Kelch zu führen um ihren Duft wahr zu nehmen.
Sie roch süß, um nicht zu sagen, sehr süß. Allerdings in einer Art, welche ich so nicht kannte. Es war nicht der Duft, den man von Rosen kannte, sondern ganz anders. Vielleicht eher in Richtung Vanille mit einem Hauch von Karamell. Ich kann das schlecht beschreiben, nur so viel sei gesagt, dass mein Gehirn eine Meldung an meinen Magen schickte und ihm mitteilte, dass gleich etwas zu essen herunter kommen würde. Zumindest begann, mein Magen zu knurren.
Ich bekam Hunger, was ich aber meinem leeren Magen und dem Morgen zuschrieb und nicht der Blume. Also machte ich mich wie üblich daran, den Frühstückstisch zu decken und begann meinen Hunger zu stillen. Seltsamerweise konnte ich diesen kaum stillen. Selbst als ich mich schon kugelrund fühlte, kämpfte ich noch immer mit dem Gefühl des Hungers.
Wohl zwei Stunden lang blieb das Gefühl noch vorhanden, obwohl ich schon mehr als das doppelte, dessen zu mir genommen hatte, was ich sonst aß. Erst dann ebbte das Gefühl langsam ab und das Völlegefühl trat an die Stelle des Hungers.
So etwas hatte ich noch nie erlebt und tat es als einmaliges Ereignis ab, da ich aber recht schlank war, machte es mir auch nichts aus und beschloss stattdessen, das Abendessen ausfallen zu lassen.
An dem Tage hatte ich noch etwas vor und ...