Die (geilen) Geister, die ich rief
Datum: 22.09.2018,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
Autor: byswriter
... war aufregend und geil, ihm fehlte nur hin und wieder die Abwechslung, die bei früheren wechselnden Partnerinnen regelmäßig gegeben war. Er liebte und begehrte Karla und hatte beschlossen, sich fortan in Treue zu üben und seine wilde Vergangenheit ad acta zu legen.
Nach mehreren Monaten des Zusammenlebens hatte Karla die ersten Andeutungen gemacht. Ob sie ihre Beziehung nicht auf eine weitere Stufe anheben wollten. Sie sprach das H-Wort deutlich aus und Paul sah sich mit Dingen konfrontiert, die ihm früher nie über den Weg gelaufen warten. Wollte er sich dauerhaft an diese eine Frau binden? Noch dazu mit einem offiziellen Dokument, das ihre Zusammengehörigkeit dokumentierte? Er liebte Karla und wollte, zumindest bis auf Weiteres, mit ihr zusammen sein. Und eine Ehe war ja schließlich nicht das Aus für Spaß oder Freude und zur Not ließ man sich scheiden. Bis dass der Tod euch scheidet, war schon lange nicht mehr zeitgemäß.
Paul überwand seine Bedenken und machte Karla bei einem Wochenendausflug in London mitten auf der Tower-Bridge einen Heiratsantrag, den sie sogleich und überschwänglich annahm. Sie feierten das Eheversprechen in ihrem kleinen Hotelzimmer und vögelten insgesamt von sieben Uhr am Abend bis um drei Uhr in der Früh, unterbrochen von erforderlichen Erholungspausen. Beide waren glücklich und zufrieden, nicht nur wegen der mehrmals erreichten Höhepunkte an diesem gemeinsamen Abend.
Seit dem Antrag waren vier Monate vergangen und der nächste Tag sollte der ...
... Tag ihrer Vermählung sein. Plötzlich war sich Paul nicht mehr sicher, ob er das Ganze für eine gute Idee halten sollte. An seinen Gefühlen für Karla hatte sich nichts geändert, doch die übliche Panik vor dem großen Schritt konnte er nicht von sich weisen. Seine letzte Nacht in Freiheit würde er alleine verbringen, da Karla bei ihren Eltern bleiben würde. Am nächsten Morgen würde sie früh aufstehen und gemeinsam mit ihrer Mutter den Friseur aufsuchen. Anschließend galt es das Brautkleid herzurichten, das Paul vorher nicht zu Gesicht bekommen durfte. Ohnehin war Karla der Meinung, dass ihre Mutter ihr in dieser Situation die größere Hilfe als ihr zukünftiger Ehemann darstellen würde und Paul würde die letzte Nacht als Unverheirateter auch ohne seine Angetraute überleben.
Paul war sich nicht sicher, ob er diesen Umstand begrüßen oder eher bedauern sollte. Irgendwie fühlte er sich abgeschoben. Andererseits war er froh, dass Karla ihre Hektik und Aufregung bei ihren Eltern lassen würde und ihm damit nicht auf die Nerven ging. Er machte das Beste aus der Situation und sah sich einen alten Film im Fernsehen an. Es handelte sich um einen alten Schinken aus den 70ern, den er früher gerne gesehen hatte. Neben einer Flasche Bier leisteten ihm eine Tüte Chips und Lakritze Gesellschaft für den einsamen Abend, und während er feststellte, dass er den Film heute nicht mehr ansprechend fand, fielen ihm immer wieder die Augen zu. Da der nächste Tag anstrengend für ihn würde, beschloss er, ...