Die (geilen) Geister, die ich rief
Datum: 22.09.2018,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
Autor: byswriter
... den Abend auf der Wohnzimmercouch zu beenden und zog sich alleine in das Schlafzimmer zurück, wo er kurz darauf in einen tiefen Schlaf fiel.
Mitten in der Nacht wurde er wach und war zunächst der Meinung, dass Karla zurückgekehrt war, weil sie nicht ohne ihn bleiben wollte. Ihm war, als hätte jemand seinen Namen gerufen. Als er die Augen öffnete, starrte er auf den Kleiderschrank, der in absoluter Dunkelheit lag. Durch die geschlossenen Vorhänge drang das diffuse Licht der Straßenlaternen herein, was den Raum kaum zu erhellen vermochte. Nein, Karla war nicht zurückgekehrt. Er musste geträumt haben und in Wahrheit hatte er keine Stimme vernommen. Doch halt - da war es wieder. Irgendjemand rief leise seinen Namen. Es kam von jenseits der Schlafzimmertür. Wer außer Karla sollte in ihrer Wohnung sein und nach ihm rufen?
Paul erhob sich leicht schlaftrunken aus seinem Bett und kämpfte gegen ein leichtes Schwindelgefühl an. Er begab sich mit vorsichtigen Schritten auf die Tür zu und legte seine rechte Hand auf die Klinke. Wenig später stand er ihm Türrahmen und nahm das unter der Badezimmertür scheinende Licht wahr. Wer war dort in ihrem Badezimmer, wenn nicht Karla oder er selber? Oder hatte er vorhin vergessen, den Lichtschalter zu betätigen? Mit leicht mulmigem Gefühl in der Magengrube und einer ausgeprägten Neugierde näherte sich Paul der Badezimmertür und drückte die Klinke energisch herunter. Als die Tür zur Hälfte offenstand, blendete ihn das Licht der Deckenlampe und ...
... er brauchte eine Weile, um zu erkennen, dass jemand in der Badewanne lag, den nackten Körper mit Schaum bedeckt. Paul benötigte nicht lange für die Erkenntnis, dass es sich bei der Frau in der Wanne nicht um Karla handelte.
Noch bevor ihm der Name der Frau einfiel, erkannte er, dass er nicht in seinem eigenem Badezimmer stand, sondern in der gekachelten Nasszelle von jemand anderem. Sein Blick fiel auf die nicht unbekannte Person in seiner Badewanne, die zunächst keine Notiz von ihm nahm. Nach einer Weile drehte sie ihren Kopf in seine Richtung und warf ihm ein schelmisches Lächeln zu. „Hallo Paule ... Wie geht es dir?"
Der Gefragte war zu perplex um eine Antwort parat zu haben. Mittlerweile war ihm der Name der Frau eingefallen - Jessica. Sie sah noch genauso aufregend wie damals aus, als er mit ihr die vor Karla längste Beziehung zu einer Frau geführt hatte. Ganze fünf Wochen war er mit Jessica zusammen gewesen und das vor unendlich langer Zeit. „Was tust du hier in meinem Badezimmer?"
Ihm fiel ein, dass es nicht sein Badezimmer war, und fragte sich, wie er hierher gekommen war. Ein Blick auf die Einrichtung bestätigte ihm, dass er dieses Badezimmer nicht kannte und als ob Jessica seinen irritierten Blick wahrgenommen hatte, sagte sie „Nicht wundern, du stehst gerade in meinem Badezimmer."
„Aber wie ...?", stammelte Paul und wusste nicht, wie ihm geschah. Jetzt bewegte sich die Frau in der Wanne und erhob sich aus ihrer liegenden Position. Teile des Badeschaums ...