1. Das Bangkok Syndikat 09


    Datum: 25.09.2018, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: bySena78

    Zehnter Tag, morgens, Bangkok
    
    „Nori? Mach die Tür auf! Herrn Wangs Leute sind da. Du sollst zu ihm kommen."
    
    Jasmins Stimme klang ebenso aufgeregt, wie angsterfüllt. Sie drückte wiederholt die Türklinke, doch die Domina hatte sich und Christian eingeschlossen. Ihr mittlerweile auch geknebelter Sklave hing immer noch in dem Geschirr, zu seinen Füßen hatte sich eine große Pfütze seines eigenen Urins gebildet.
    
    „Ich komme runter. Eine halbe Stunde sollen sie mir noch geben."
    
    Nori spürte ihr Herz schlagen. Dass der Pate sie abholen ließ, bedeutete nichts Gutes für sie. Dennoch, eine Flucht kam für sie nicht in Frage. Wie gern wäre sie aus seiner Welt entflohen, doch seine Mittel reichten weiter, als die ihren. Er würde sie bestrafen und wie das aussah, wusste sie am besten.
    
    Ihr Blick fiel auf Christian. Seine Augen waren geschlossen, zwei Stunden noch, dann hatte er es geschafft.
    
    Wie lange würde sie wohl wegbleiben? Sie dachte an den Arzt. Wenn der Pate sie bestrafen wollte, konnte sie das Zeitliche schlecht einschätzen. So beschloss sie, ihren Sklaven zu befreien, holte eine Plastikplane und breitete sie auf dem Bett aus.
    
    „Wach auf!"
    
    Er öffnete seine Augen, starrte mit glasigem Blick ins Leere. Der Junge schien völlig fertig zu sein. Nori drückte auf den Wandschalter, entzog ihm langsam den Plug, löste die Fußfesseln, im Anschluss die Halterungen an seinem Halsband. Der junge Deutsche war am Ende seiner Kräfte und fiel ihr regelrecht in die Arme.
    
    Die ...
    ... Thailänderin musste ihn stützen, sonst wäre er schon vor dem Bett zusammengebrochen. Irgendwie schaffte sie es, seinen massigen Körper auf die Matratze zu wuchten. Trotz seiner totalen Erschöpfung legte sie ihm aber vorsichtshalber dann doch Fesseln an. Notfalls konnte er sich auch auf dem Plastik erleichtern, sie würde es später reinigen lassen.
    
    Die Domina blickte auf ihr Handy, viel Zeit blieb ihr nun nicht mehr. Hastig suchte sie in ihrem Schrank nach einem passenden Outfit, eilte ins Bad und zog sich um.
    
    „Wird Zeit! Der Chef wartet nicht gern."
    
    Ein schmieriger Chinese in Hawaiihemd und kurzen Hosen musterte die Domina und deutete auf den Bus. Ihm gefiel diese Frau mit ihren strengen Zügen, der schwarzen Bluse und der eng an ihrem Körper anliegenden Reiterhose in den kniehohen High-Heel-Stiefeln. Er ließ seine Hand über ihr Gesäß gleiten, sie aber entzog sich ihm und nahm in der hinteren Sitzreihe Platz.
    
    Der Mann grinste breit, zwinkerte der Thai-Domina zu und zog dann die Seitentür des Busses zu. Nori warf noch einen besorgten Blick auf das ehemalige Krankenhaus, dann versuchte sie sich auf das Treffen mit ihrem Paten vorzubereiten.
    
    Dessen Haus befand sich am anderen Ende der Stadt an einem der wenigen Khlong-Kanäle, die innerhalb Bangkoks noch zu finden waren. Ein bescheidenes, zweistöckiges Gebäude, dem man von außen nicht ansah, wen es beherbergte. Die Straße davor war bevölkert mit einer Vielzahl an Radfahrern, Passanten, Tuk-Tuks und Autos, ohne dass man ...
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