1. Weihnachten zu dritt


    Datum: 01.10.2018, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byAldebaran66

    ... fertigzumachen. Hierzu zog sie eines der neu erworbenen Kostüme an und schminkte sich ausnahmsweise einmal, wenn auch nur dezent.
    
    Zwei Stunden waren eigentlich viel zu viel gewesen. Sie brauchte nicht lange, was sie als Vorteil empfand und sicher Heinrich entgegen kam. Schon eine Stunde später saß sie im Wohnzimmer und wartete auf Heinrich.
    
    Bevor dieser kam, ging auf einmal die Haustür auf und herein kam Fritz. Dies war nicht unüblich, doch als sie ihn sah, war sie sehr verwundert.
    
    Fritz hatte äußerlich eine Kehrtwendung um 180 Grad gemacht. Er war kaum wiederzuerkennen, denn er trug einen anthrazitfarbenen Anzug, hatte zeitlose aber zugleich hochwertig wirkende Schuhe an und seine Haare in Ordnung gebracht. So hatte Angela Fritz noch niemals gesehen und wunderte sich umso mehr. Immerhin machte dieser Anzug aus Fritz, einen anderen Menschen. Selbst wie er sich jetzt bewegte, war anders als sonst. Klar, in Gummistiefeln und Schlabberklamotten, die er sonst trug, sah es sowieso anders aus, aber hier und jetzt schien er irgendwie grader zu stehen als sonst. Wenn Angela ihn nicht schon zuvor gesehen hätte, wäre ihr gar nicht der Gedanke gekommen, dass er jemals anders ausgesehen hatte. Genau betrachtet sah er gut aus, wirkte auf sie wie ein Geschäftsmann. Jedenfalls starrte sie ihn an, als wenn er eine Erscheinung wäre.
    
    Fritz hingegen sah Angela ebenfalls an und blieb einen Moment stehen. Wenn Angela darüber nachdachte, musste es Fritz nicht anders ergangen sein als ...
    ... ihr jetzt. Immerhin rannte sie ja sonst auch nur in den zurecht geschnibbelten Sachen herum. Bei ihr war die Verwandlung nicht weniger spektakulär.
    
    Dann sagte er nur noch: „Hmmm, muss wohl so sein", und setzte sich in den Sessel neben Angela.
    
    Als Heinrich dann erschien, war er wohl der einzige Mensch im Raum, der sich nicht wunderte. Er kannte beide in der Aufmachung. Also sah er beide nur einmal an und nickte, wie als Zustimmung, mit dem Kopf.
    
    Es dauerte nicht mehr lange und der Wagen fuhr vor. Fritz setzte sich neben den Fahrer, den er zuvor begrüßte. Angela selber saß mit Heinrich hinten.
    
    Die Fahrt führte sie genau dorthin, wohin sie eigentlich nicht wollte. Das Verwaltungsgebäude der Firma erschien und wenig später stiegen die Drei davor aus. Obwohl Angela mehr oder weniger Angst davor hatte, Thomas über den Weg zu laufen, war sie auch neugierig. Immerhin würde sich sicher ein Geheimnis lüften, nämlich, wer oder was Heinrich eigentlich war.
    
    Als sie die Haupttür passierten, gingen sie an dem Pförtner einfach vorbei. Dieser betätigte sofort den Schließmechanismus der weiteren Tür und die Drei, konnten ungehindert das Innere des Gebäudes betreten.
    
    Kühl war das Innere des Gebäudes angelegt. Vielleicht ein wenig zu puristisch, aber da es in der Firma irgendwie um Computer ging, konnte es auch passen. So sah es jedenfalls Angela.
    
    Wenig später fuhren sie mit einem Fahrstuhl in den fünften und obersten Stock zugleich. Hier wendete sich Heinrich nach rechts und ...
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