1. The Beautiful Black Bull 08


    Datum: 24.03.2024, Kategorien: Verschiedene Rassen Autor: bymorgana123

    ... Brust. Etwas Machtvolles, Durchdringendes rührte sich in meinem Verstand, erwachte langsam und wollte Kontrolle erlangen. Es peitschte die Angst auf und befeuerte gleichzeitig eine diffuse Lust, der ich nur schwer widerstehen konnte. Ich wankte und stand kurz davor, mich, zusammen mit Julia, in diesem unheiligen Strom treiben lassen. Aber jenem Trieb nachzugeben, so ahnte ich, würde den Untergang bedeuten.
    
    Immer verzweifelter zerrte ich an ihrer Hand. Ich hätte Julia nur loslassen, mich umdrehen und durch den Pulk der Schattenwesen davon stürmen müssen. Es war ein luzider Traum. Ich hatte einen freien Willen. Konnte mich dafür entscheiden, wegzulaufen. Doch Julia würde weiter ihrem sicheren Untergang entgegengehen. Ich entschied mich, zu bleiben und sie dieses Mal nicht im Stich zu lassen.
    
    In der Schwärze vor uns erglomm plötzlich ein Funke. Es war, als hätte jemand an einem Dimmschalter gedreht. Fahles, löchriges Licht spannte sich von der Decke aus auf und schälte zwei bis drei Schritt vor uns eine rote Holztür aus der Dunkelheit heraus. Ich erstarrte und blieb wie festgefroren stehen. Julias dünne Finger entglitten mir, während sie wie eine Motte dem fahlen Lichtschirm weiter entgegen flatterte. Seitlich am Türrahmen erkannte ich ein grünlich schimmerndes Messingschild, dessen eingravierte Worte mir Angstschweiß aus den Poren presste und gleichzeitig die schwelende Lust befeuerte.
    
    „WELCOME TO CHRIS FANTASY ISLAND"
    
    Ich flüsterte den Wortsinn, der in kantigen ...
    ... Versalien verfassten Gravur, wie betäubt vor mich hin und spürte jeden einzelnen der scharfkantigen Buchstaben wie Foltermesser in mich eindringen. Die Angst vor Kontrollverlust gipfelte und doch sehnte ich eine Niederwerfung herbei. Dunkelste Lust kroch in meinen Verstand hinein. Auf weichen, zittrigen Knien stehend erkannte ich, dass in diesem Traum Örtlichkeiten miteinander verschmolzen. Julia und ich bewegten uns immer noch im Flur der Scheunenvilla. Doch vor uns lag die Pforte zu ihrem Herren und Meister. Es war Chris Hobbyraum aus unserer Studenten WG. In das pochende Gemisch aus Angst und Lust wälzte sich der dumpfe Sound eines trägen Seelenschmerzes. Er vibrierte lautstark durch das dicke Türblatt und durch jede Zelle meines aufgeheizten Körpers.
    
    "... Violate all the love that I'm missing,
    
    throw away all the pain that I'm living,
    
    you will believe in me,
    
    and I can never be ignored!..."
    
    Ein feuchtwarmer Hauch strich erneut über meinen Nacken und föhnte kleine Härchen zu Berge. Ich spähte aus den Augenwinkeln über meine Schulter und erahnte hinter mir Bewegungen. Meine Schüler! Ich hoffte, dass sie Abstand hielten, und sehnte mich gleichzeitig danach, dass sie es doch nicht taten. Ich balancierte auf einem Kipppunkt, einer fragilen „Good Girl - Bad Girl" Verkehrung. Meine Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf Julia, die mit umwölktem Blick und einem irren Lächeln fast zärtlich über das rote Holz der Tür strich. Bei ihr hatte das Pendel in Richtung „Very Bad ...
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