The Beautiful Black Bull 08
Datum: 24.03.2024,
Kategorien:
Verschiedene Rassen
Autor: bymorgana123
... Zeichnung entlang. Es war keine Bemalung! Sondern ein Tattoo! Frisch gestochen! Ein kleiner, süßer Begleiter für die Ewigkeit! Wann hatte ich mich von Aman tätowieren lassen?
Unter meinen langen, nackten Beinen entdeckte ich einen Kiesweg. Er schmiegte sich an die flache Uferböschung und wand sich um den See herum. Nicht weit von der Bank, auf der ich saß, ragte ein ovaler Steg in das Wasser hinein. Fast wie eine kleine hölzerne Halbinsel. Plötzlich wusste ich, wo ich mich befand. Vor vier Jahren war mir hier, während eines Spaziergangs mit meiner Freundin Julia, ein Jogger über den Weg gelaufen. Aus heiterem Himmel und in süßer Unbeholfenheit, hatte er mich damals angesprochen und mit einem einzigartigen Kompliment überfallen.
„Du... ich meine... Sie... sie sind die hübscheste Frau, die ich jemals in meinem Leben gesehen habe... Bitte entschuldigen sie! Ich... ich wollte sie nicht stören, aber das musste ich einfach loswerden."
Jene Szene war ein immerwährender Bestandteil meiner Erinnerung geworden. Ein Schatz, den ich im Gedächtnis hütete. Der Fremde von damals hatte mich überrumpelt und war fort, eher ich antworten konnte. Womöglich hätten wir uns nie wieder gesehen. Doch Julia nötigte mich, auf dieser Parkbank, auf der ich jetzt saß, zu warten in der stillen Hoffnung, meine Lebenslinie und die des Fremden, würden sich an jenem Tag ein zweites Mal kreuzen. Was auch geschah!
Ein Jahr später heiratete ich diesen Mann. Wir zeugten eine süße, kleine Tochter. ...
... Maja, unseren Sonnenschein! Bis heute war es die beste Entscheidung gewesen, damals auf Julias Instinkte zu hören und am Uferrand zu warten. Seither hatte das Glück Einzug in mein Leben gehalten. Die Gespenster der Vergangenheit verblassten. Sie wurden nicht unsichtbar, doch ich konnte ihr Flüstern weitestgehend ignorieren. Bis zu der Nacht Ende September, in der Frank mir seinen Fetisch offenbarte und jene Geister wieder laut in meinem Kopf zu stöhnen begonnen hatten. C'est la vie!
„Ich sehe dich,
bin vernarrt in die Details.
Denk an dich,
Morgens, Mittags, Abends,
Wehmut zu jeder verdammten Zeit...."
Überrascht ließ ich meinen Kopf zu der dünnen und krächzenden Stimme herum schnellen, die wie aus dem Nichts neben mir zu rezitieren begonnen hatte. Ich wusste sofort, wem diese gehörte. Einst klang sie wie ein sinnlich rauchiges Reibeisen. Jede Silbe wie aus einem Sündenpfuhl geschlüpft. Beladen mit einer Magie, wie sie die bekannte Synchronsprecherin, Franziska Pigulla, zu Lebzeiten durch Scully in den X-Files oder Demi Moore in „Ein unmoralisches Angebot" verströmt hatte. Ein intensiver Zauber, der meinen Verstand und Willen, so oft in jede gewünschte Richtung gebogen hatte. Doch das war schon lange her. Neun lange Jahre! Von dieser Stimme war inzwischen nicht mehr als ein leiser, trauriger Hauch übrig. Ein Wispern, das wie vertrocknetes Herbstlaub in meinem Ohr kratzte.
„... Ich höre dich,
nachts so laut in meinem Kopf.
Liege wach,
Gedankensäcke ...