1. Jana - "Mein verborgenes Selbst"


    Datum: 13.04.2024, Kategorien: Schwule Autor: JoNas

    ... beschleunigte sich. Die Wärme seiner Hand, kraftvoll und beruhigend zugleich, schickte elektrisierende Schauer durch meinen Körper.
    
    Nach einem Moment, der mir wie eine Ewigkeit vorkam, fasste ich Mut und legte meine Hand auf seine. Seine Haut war rau von der Arbeit, doch die Art, wie er meine Finger berührte, war zärtlich und doch so beherrschend. Ein flüchtiger Gedanke streifte mich: Wie oft hatte er mit diesen Händen gearbeitet, und wie oft hatten sie jemanden berührt?
    
    Ein Gefühl intensiver Lust begann in mir aufzusteigen. Es war, als ob jede Berührung, jedes Wort, jeder Blick uns einander näherbringen würde. In diesem Moment war mir klar, dass ich heute Abend seine Geliebte sein wollte. Mein Kopf füllte sich mit Bildern und Vorstellungen von dem, was der Abend noch bringen könnte, von sinnlichen Berührungen, von Leidenschaft und einem Rollenspiel, das tiefer ging, als ich es mir je vorgestellt hatte.
    
    Ich schaute Stefan an und sah in seinen Augen ein ähnliches Verlangen. Ein unausgesprochenes Versprechen lag in der Luft und es war klar, dass dieser Abend nur der Anfang von etwas ganz Besonderem sein würde.
    
    "Willst du mit rauskommen und eine rauchen?", fragte Stefan, seine Stimme klang tief und beruhigend. Ich zögerte einen Moment, bevor ich nickte und ihm folgte.
    
    Stefans Balkon war klein, geschmückt mit einer Handvoll Pflanzen und einem alten Metallstuhl. Als ich hinaustrat, schlug mir die kühle Abendluft entgegen, und ich zog instinktiv mein Kleid fester um ...
    ... mich. Von hier aus bot sich ein beeindruckender Blick auf das Viertel. Aus den Fenstern der umliegenden Häuser leuchtete ein Meer von Lichtern, und ich konnte nur erahnen, welche Geschichten sich hinter jedem einzelnen verbergen mochten. Es war ein stiller, fast magischer Anblick.
    
    Es war fast ironisch: Inmitten all dieser sichtbaren Lebenszeichen waren Stefan und ich, unsere Geheimnisse, Lüste und Sehnsüchte, verborgen vor der Welt, die nur wenige Meter entfernt war.
    
    Ich hörte das leise Knistern von Stefans Zigarette. Dann spürte ich seinen Körper neben mir und seine Hand, die sich sanft, aber bestimmt um meine Taille legte. Langsam wanderte seine Hand zu meinem Po. Es war eine Geste des Besitzanspruchs, der Selbstsicherheit. Er stand da, den Blick fest in die Ferne gerichtet, rauchte ruhig und wirkte in diesem Moment unglaublich dominant.
    
    Im Gegensatz dazu fühlte ich mich klein, fast zerbrechlich. Seine Präsenz war im besten Sinne erdrückend. Es war, als ob er mit jedem Atemzug, mit jeder Berührung die Kontrolle übernahm und ich mich in der Rolle verlor, die ich so lange zu spielen versucht hatte. Die Machtverhältnisse waren klar, und in diesem Moment war ich bereit, mich ihnen zu unterwerfen.
    
    Genau dieser Kontrast - zwischen Dominanz und Unterwerfung, Männlichkeit und Weiblichkeit - hatte mich schon immer in seinen Bann gezogen. In den Tiefen meiner Gedanken, weit weg von der Außenwelt, gab es diese ständige Sehnsucht, die mich nachts wachhielt und mich tagsüber ...
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