Der Prinz von Bel Hair
Datum: 16.04.2024,
Kategorien:
Fetisch
Autor: byGh0z
... spontan nicht richtig in den Kopf kam.
"...aber ich könnte dir eine kleine Wohnung gleich über meiner anbieten..."
Jonas brachte keinen Ton heraus. Er wurde übertölpelt von dem, was sie da sagte. Er schaute sie ungläubig an, bis sie abwinkte und wieder ihr Lächeln aufsetzte.
"Ach vergiss es - entschuldige. Natürlich kommt das nicht in Frage für dich. Dumme Idee".
Jonas wollte am liebsten laut JA! schreien. Doch natürlich würde das vielleicht etwas viel über ihn verraten.
"Nein, ganz und gar nicht." Er war nicht darauf vorbereitet zu antworten, doch er musste. "ich...ich würde das Angebot super gerne annehmen und bin sehr dankbar dafür. Ich habe allerdings nur wirklich wenig Erfahrung."
"Erfahrung?" schaute ihn die Dame an, die sich sichtlich entspannte.
"Na - im Haare schneiden", antwortete er verwirrt.
Sie lachte nun laut. Jonas wurde knallrot, als er bemerkte, dass sie ihm keinen Job als Friseur anbot und er wollte am liebsten im Erdboden versinken. Doch sie antwortete: "Dann ist ja heute mein Glückstag! Ich meinte zwar eher die Hilfe mit Buchhaltung und sonst allem, was so anfällt. aber wenn du Erfahrung hast, ist es ja umso besser!" sagte sie beinahe euphorisch.
Immer noch rot, sagte er kleinlaut. "Aber wirklich nur minimale Erfahrungen..."Und diese beschränkten sich auf den Umgang mit ein paar online bestellten Perücken, an denen er sich selbst in verschiedenster Weise austobte. Auch wenn er sich mittels Anleitungen durchaus gute Kenntnisse ...
... angeeignet hatte, wusste er, dass es in der Realität ganz anders sein würde.
"Und den Rest lernst du schon", sagte sie schließlich. "Also haben wir einen Deal?"
"Den haben wir. Vielen, vielen Dank!"
Sie reichte ihm die Hand. "Ich bin übrigens Simone."
"Jonas"
Die Frage war, wessen Glückstag heute war.
5
Jonas schlief trotz der komfortablen Ausstattung eher unruhig. Zu groß war seine Aufregung die Nacht über gewesen, nachdem er mit Simone vereinbart hatte, gleich am nächsten Morgen zu starten. Das "Bel Hair" hatte an diesem Tag geschlossen, Simone wollte aber sehen, was er drauf hat und wie er ihr am besten helfen konnte. Währenddessen war er endgültig davon überzeugt, dass ihm das Universum gut mitspielte. Er hatte sich kein Szenario ausmalen können, in dem er wirklich das tun konnte, wovon er insgeheim immer geträumt hatte. Der Ausblick darauf war rosig. Sein Selbstvertrauen kehrte mit dem letzten Tag in vollem Umfang wieder zurück und er war bereit, alles dafür zu tun, Simone zu beweisen, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte.
Ganz früh packte er seine wenigen Sachen zusammen und machte sich auf den Weg. Die verbliebene Whiskey Flasche, Symbol seiner dunkelsten Zeit, ließ er in den Mülleimer des Hotels fallen und marschierte los. Euphorie, Vorfreude und ein wenig Lust waren die Begleiter auf seinem morgendlichen Gang in die trostlose Straße, in die er zufällig geraten war und von nun an ein Zuhause für sie sein sollte. Er war noch nicht ...