1. Der Prinz von Bel Hair


    Datum: 16.04.2024, Kategorien: Fetisch Autor: byGh0z

    ... gemeldet hast", sagte er schließlich. Wie auch sie, bestellte er sich einen Kaffee.
    
    "Ja, klar. Was kann ich für dich tun?" Sie hatte eine markante Stimme, deren Tonlage zwischen ungewöhnlich tief und ungewöhnlich hoch schwankte.
    
    "Naja, ich wollte dich einfach mal kennenlernen. Als du vorgestern da warst, bist du mir aufgefallen"
    
    "So, wie denn?"
    
    Jonas wusste nicht, was er erwartet hatte. Natürlich hatte seine Aussage eine Rückfrage zur Folge. Da er nicht mit der Tür ins Haus fallen könnte, nötigte er sich eine neutrale Antwort ab:"Naja, du hebst dich schon von der Masse ab. Das finde ich gut." Er spielte damit auf ihren Kleidungs- und Schminkstil an, den er zumeist von Heavy-Metal Fans kannte.
    
    Sie sagte für einen Moment lang nichts. Dann lachte sie recht herzlich. Für Jonas Empfinden einen Ticken zu viel, denn es gab ihm das Gefühl, auf irgendeine Weise bloßgestellt worden zu sein. Sie legte ihre Hand, die von mehreren Ringen geziert war, auf die seine.
    
    "Bitte entschuldige", sie lachte immer noch. "Oh Gott, es tut mir so leid". Allmählich fand sie ihre Beherrschung wieder.
    
    Jonas fühlte sich dabei mehr als unwohl und sah sich um. Glücklicherweise beachtete ihn niemand der übrigen Gäste. Katja fand die Fassung wieder und sprach leise:
    
    "Ich weiß, das klingt total dumm, aber...ehrlich gesagt, dachte ich, du wärst schwul."
    
    Jonas lief rot an. Er fand nicht, dass er Signale in diese Richtung ausstieß. Auch wenn ihn das nicht weiter stören würde, kränkte ...
    ... ihn das in diesem Fall so weit, dass er schon davon ausging, dass auch Katja die Verabredung als Date wahrnahm.
    
    "Das Klischee des schwulen Friseurs, also?" antwortete er aber schließlich mit gekonnter Souveränität. Katja entschuldigte sich noch einige weitere Male. Dass sie dabei über sich selbst lachte und ihm glaubhaft versicherte, dass sie wirklich einfach diesem Klischee gefolgt war, besänftigte Jonas. Ja, er fand es sogar in gewisser Weise sympathisch.
    
    Nachdem sie diese Irritationen ausgeräumt hatten, lenkten sie den Fokus auf alltägliche Themen und stellten sich einander vor. Katja schilderte ihr Leben als gewöhnliche Angestellte und auch Jonas erzählte ihr aus seinem Leben. Ein großer Pluspunkt war ihr großes Interesse an seiner Arbeit, von der er so erzählte, als sei es zwar ein gewöhnlicher Job, er diesen aber mit Leidenschaft ausübte. Unter dem Deckmantel von Kreativität und Handwerk bastelte er eine glaubwürdig klingende Geschichte, die die wahre Natur seines Interesses verbarg. Je länger das Treffen ging, desto lockerer wurde die Stimmung. Katja hatte eine gesunde Einstellung zum Leben. Zwar erzählte sie viel Negatives aus ihrem Arbeitsalltag, insgesamt wirkte sie aber wie ein positiv eingestellter und hilfsbereiter Mensch. Die Zeit verging und Katja bedeutete ihm, dass es für sie an der Zeit war zu gehen. Bevor sie ging sagte Jonas:"Nur eine Frage noch, bevor du gehst: Wieso hast du dich mit mir getroffen, wenn du dachtest, ich wäre schwul?" Er lachte dabei. ...
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