1. Parkbank-Träumereien....


    Datum: 21.04.2024, Kategorien: Romantisch Autor: Schwarz-Bunt

    ... Süßer. Du nimmst den Stachelbeer-Baiser". "Süß richtig, Kuchen falsch. Ich nehme den Schoko-Mousse". "Och, sagte sie, dann nehme ich eben selbst den Baiser. Ich bin auch eine Süße", lächelte sie.
    
    Ihr Outfit war heute viel passender. Es war ein buntes Kleid. Auch viel kürzer. Sie hatte eine Strumpfhose angezogen, eine ganz helle, aber zarte. Bei dem Wetter auch keine schlechte Idee. Die Schuhe sahen aus, als wären sie genau zu dem Kleid gekauft worden. Wie ich später erfuhr, waren sie das auch. Ihre Frisur hatte sie jetzt so geändert, dass sie gut einen Haarreif dazu tragen konnte. Sie hatte eine helle Kette um, dazu passende Ohrringe. Und komplett geschminkt war sie natürlich auch. Sie nahm meinen anerkennenden Blick zur Kenntnis. "Na, zufrieden mit der Musterung"? "Wir sind hier doch nicht beim Militär! Aber deine Optik gefällt mir, da hast du recht". Sie reagierte mit einem gekonnten Augenaufschlag. Die Inhaberin kam und nahm unsere Bestellung auf. "Wie ich sehe, hast du meinen Rat beherzigt". "Ja. Ich habe mir vorher keine Gedanken gemacht, wie das so auf andere wirkt. Vielen Dank für den Tipp". "Gerne. Aber vielleicht können wir uns ja noch über die Ursache unterhalten. Die Kosmetik beseitigt ja nicht die Ursache". Sie erstarrte merklich. "Das war jetzt nicht so gemeint, dass es heute sein muss. Entweder heute, oder beim 10ten Treffen, oder beim 100sten, oder eben nie. Wie du willst".
    
    Sie lächelte jetzt wieder. "So oft willst du dich mit mir treffen"? "Wenn es ...
    ... geht, ja". "Bin ich dir denn nicht zu dick"? "Meinst du, dann hätte ich mich überhaupt mit dir verabredet? Weg mit den Gewichtskomplexen, und zwar dalli-dalli würde der Herr Rosenthal jetzt sagen". "Das hast du ja nett gesagt". "Ich hoffe ja, dass ich immer nett bin. Aber es gelingt mir nicht in jedem Fall. Hoffentlich oft genug". "Aber du bist jetzt kein Choleriker, oder"? "Weder das, noch habe ich Probleme mit dem Cholesterinspiegel. Hat mir der Arzt erst letzte Woche gesagt". "Wie war eigentlich dein Urlaub?", fragte sie. "Nett". "Ich hatte schon befürchtet, ich würde mich jetzt mit einem Krebs treffen". "Krebs ist das richtige Stichwort. Ich war zwar am Strand, habe mich aber möglichst oft im Schatten aufgehalten. Trotz 50er Sonnencreme. So sehe ich nicht aus wie ein Krebs und bekomme hoffentlich auch keinen. Also keinen Hautkrebs und natürlich auch hoffentlich keinen anderen". "Machst du gerne Strandurlaub"? "Du wirst es nicht glauben, aber das war das erste mal in meinem Erwachsenenleben. Ich war sonst immer in den Bergen. Ich hatte aber nur ein paar Tage Zeit und das lohnt da nicht, wegen der nötigen Höhenanpassung. War mal eine ganz neue Erfahrung. Aus den genannten Gründen habe ich auch nur relativ wenig Bräune mitgebracht".
    
    "Zeig mal", sagte sie, und hielt mir ihren Arm hin. Wir hielten diese aneinander. Ihrer wirkte im Vergleich zu meinem richtig kalkig bleich. "Hm, du hast gewonnen", sagte sie. "Es war nicht nur der Urlaub. Ich war vorher schon oft im Grünstreifen ...
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