1. Lissabon - Das Erbe meiner Mutter


    Datum: 08.05.2024, Kategorien: Reif Autor: Lina Rohde

    ... europäischen Stilen, die im Sonnenlicht schimmernden Azulejos (Kachelfassaden) und die mit Blumen und Wäsche geschmückten Balkone zeichneten das Bild einer geschichtsträchtigen und doch sehr lebendigen Stadt.
    
    Nach einer zwanzigminütigen Fahrt kamen wir an unserem Ziel an - einem malerischen Wohnhaus im Herzen des Alfama-Viertels, einem der ältesten Viertel von Lissabon. Der Eingang, eine schwere Holztür mit schmiedeeisernen Details, deutete auf die geschichtsträchtige Vergangenheit des Gebäudes hin.
    
    Unser AirBnB befand sich im zweiten Stock. Sobald wir eintraten, wurden wir von einem Gefühl der Wärme umhüllt. Die kleine Wohnung war tadellos gestaltet, um den Platz zu maximieren und gleichzeitig ihren Charme zu bewahren. Die Küche war zwar kompakt, aber modern eingerichtet, mit rustikalen Holzschränken und einer Mosaikabdeckung, die an die Liebe der Stadt zu Fliesen erinnerte. In der Ecke stand ein runder Holztisch, perfekt für den morgendlichen Kaffee oder die abendliche Unterhaltung.
    
    Das Wohnzimmer war mit einer plüschigen, beigen Couch ausgestattet, die vor einem Fenster stand, das einen malerischen Blick auf die gewundenen Straßen unter uns bot. An einer Wand stand ein Bücherregal, gefüllt mit einer Mischung aus klassischen Romanen und Reiseführern. Ein alter Teppich lag unter den Füßen, und verschiedene Pflanzen sorgten für einen Hauch von Grün, so dass sich der Raum gemütlich und lebendig anfühlte.
    
    Angrenzend an das Wohnzimmer befand sich das Schlafzimmer, ...
    ... das durch eine hölzerne Schiebetür abgetrennt war. Ein bequemes Doppelbett mit frischer weißer Bettwäsche winkte, und auf dem Nachttisch spendete eine kleine Lampe ein sanftes Licht. Die Wände waren mit Schwarz-Weiß-Fotos geschmückt, die vielleicht Momente von den Reisen des Gastgebers oder Ausschnitte aus dem pulsierenden Leben Lissabons festhielten.
    
    Florian nahm die Details in Augenschein und stieß einen zufriedenen Seufzer aus. "Ich fühle mich schon wie zu Hause", bemerkte er und seine Stimme spiegelte meine Gedanken wider.
    
    Und während ich auspackte und mich einrichtete, verschmolzen die Last der Vergangenheit und die Verheißung der kommenden Tage zu einer Einheit, verankert durch den gemütlichen Fleck, den wir in Lissabon gefunden hatten.
    
    Die Abendsonne tauchte Lissabon in einen goldenen Farbton, als Florian und ich uns auf die Suche nach lokalen Köstlichkeiten machten. In den Straßen des Alfama-Viertels herrschte reges Treiben. Lachen hallte von den Straßenecken wider, Musik wehte durch die Luft, und der Duft von gegrilltem Fisch und Gewürzen lockte uns an.
    
    Wir entschieden uns für ein kleines, rustikales Lokal - "O Pescador". Die Steinmauern, die schummrige Beleuchtung und die Holztische schufen ein intimes Ambiente. Wir gönnten uns ein üppiges Mahl mit Bacalhau à bras, einem traditionellen portugiesischen Gericht aus zerkleinertem Kabeljau, Kartoffeln und Eiern, zu dem eine Flasche Wein aus der Region gereicht wurde. Der Abend verlief harmonisch, unterbrochen ...
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