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Gedanken eines Aktmodells
Datum: 08.05.2024, Kategorien: CMNF Autor: knotenblatt
Auf was habe ich mich da wieder mal eingelassen. Ich bin einfach zu spontan und unüberlegt. Ich verlangsame meine Schritte und gehe, wie ausgemacht, die Bahnhofstrasse entlang. Was erwartet mich, wenn ich dort bin? Mir wird ganz schwummrig im Kopf. Ach was, jetzt gehst du erst mal dorthin und dann wird man sehen. Wenn es mir nicht passt, kann ich doch auch sofort wieder gehen. Warum habe ich auch letzte Woche diesen Zettel von der Uni-Mensa abgerissen, auf dem ein weibliches Aktmodell für die Erstellung einer Ton-Skulptur gesucht wurde. Klar, die 280€ Lohn für ein Wochenende mit 14 Stunden klang schon sehr verlockend und ich könnte das Geld im Moment sehr gut brauchen. Die Stimme des Künstlers klang eigentlich auch annehmbar und wir haben uns daher für heute verabredet. Der Ort war auch gut mit dem Zug erreichbar und Moment, da ist ja auch schon die Schillerstrasse, dann noch die Nummer 33. Jetzt wird es ernst. Einmal tief durchatmen, bei Firma Schmidt klingeln und warten. Die Tür geht auf und ein älterer Herr mit gelichtetem Haar und einem grauen Arbeitsmantel steht vor mir. "Da sind sie ja, guten Morgen und gleich eine Frage, können wir uns mit du anreden? Mein Name ist Hans".Etwas verdattert antworte ich: "Guten Morgen, klar, ich heiße Annalena". Ich folge ihm in einen großen, kühlen Raum, in dem viele halb- fertige Schaltschränke rumstehen. Hoffentlich muss ich mich hier nicht ausziehen, da verfriere ...
... ich ja. Meine Gedanken werden unterbrochen. "So, hier sind wir" sagt er und öffnet einen kleineren Raum, aus dem wohlige Wärme herausströmt. Hier steht ein stabiler Holztisch, auf dem eine Turnmatte liegt. Aha, da soll ich offensichtlich stehen - sitzen - liegen. In 2m Abstand steht ein kleiner Tisch, auf dem der in Plastik eingewickelter Ton liegt. Ich stelle meinen Rucksack auf einen Holzstuhl, der neben "meinem" Tisch steht, packe das mitge- brachte große Handtuch aus und lege es auf die Turnmatte. Mein Herz beginnt merkbar an zu pochen. "Trinkst du auch zu- erst einen Kaffee?" höre ich. Dankbar bejahe ich die Frage. Das gibt mir Zeit, erstmal zu Ruhe zu kommen. Ich setze mich auf den Stuhl und höre das markante Geräusch einer Kaffeema- schine. Hans kommt mit 2 dampfenden grossen Tassen herein. Er zieht seinen Arbeitskittel aus. "Ich habe extra etwas wärmer als sonst eingeheizt. Du sollst ja nicht frieren". Während ich den sehr guten Kaffee trinke, nicke ich. "So, dann fangen wir mal an" höre ich und schaue um mich, ob irgendwo eine spanische Wand steht. Nein? Anscheinend soll ich mich vor ihm ausziehen? Hans geht zu seinem Tisch und beginnt, dan Ton auszupacken. Also gut. Ich mache den Gürtel meiner Jeans auf, ziehe sie aus und lege sie auf den Stuhl. Danach ziehe ich mein T-shirt aus. Mist, dass ich ausgerech- net heute meinen BH mit den roten Spitzen angezogen habe. Egal, auch diesen ziehe ich jetzt ...