1. Kometenhaft 44


    Datum: 16.05.2024, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byBerndBreadt

    Freitag 5. August
    
    Freitage sind gut. Schon der Namen: "Frei"-tag. Frei ist definitiv besser als Donner. Und das ganze Wochenende liegt noch vor einem.
    
    Ja, es geht mir inzwischen wieder besser, fokussierter. Der Schock ist vorüber und die meisten Sachen sind geregelt. Vanessa konnte sogar den Beginn ihres Ferienjobs kurzfristig um zwei Tage nach hinten verlegen. Ihr Arbeitgeber ist gerade froh um jede Arbeitskraft, also lieber auf zwei Tage verzichten, als auf einen ganzen Arbeitnehmer.
    
    Bei Mareike gibt es das Problem nicht, sie hat sich dieses Semester noch gar nicht beworben. Sie war wie vom Schlag getroffen, als Vanessa anfing, über dieses Thema zu reden. Nach den Umwälzungen in unseren Leben, hatte sie es vollkommen aus den Augen verloren, dass sie sich hätte bewerben müssen. Geknickt und den Tränen nahe, dass sie im nächsten Semester nur ihren Anteil an der Miete, aber nichts zu den Nebenkosten beitragen könnte, nahm Vanessa sie erst Mal zum Trost in die Arme. Eine Lösung war dann schnell gefunden: Mareike übernimmt im nächsten Semester komplett die Organisation der (verhassten) Lebensmitteleinkäufe, dafür teilen wir die Miete wieder durch vier. Ihren Anteil an den Lebensmitteln müsste sie aber trotzdem mittragen. Sie konnte es kaum glauben, dass wir das für sie taten. Nach vielen "Wirklich?", "Das geht doch nicht.", und "Es tut mir leid." beendete Andrea schließlich die Diskussion: "Schätzchen, wir sind inzwischen mehr als eine WG. Wir sind eine Familie. Und in ...
    ... einer richtigen Familie macht man das so. Also Schluss jetzt!". Ein Blitz schoß durch unsere Küche und schon klebte Mareike an Andreas Hals und schluchzte mehrere "Dankeschön!" auf ihre Schulter.
    
    Ich bringe schon wieder die Zeitlinie durcheinander. Also der Absatz oben war gestern Abend, jetzt nochmal zurück zum Nachmittag:
    
    Ramona hat mir gestern gleich versprochen, aufs Labor aufzupassen, nachdem sie gehört hat, worum es ging. Ich musste sie auch nicht an ihr Versprechen erinnern, an Werktagen ins Labor zu kommen. Ich glaube, was sie jetzt vor Allem braucht, ist die Ruhe dort, um über Einiges nachzudenken, und das weiß sie auch selbst.
    
    Aber in Zusammenhang mit Ramona passierte doch noch etwas Schönes, das sie vielleicht auf die richtige Spur setzte: Vanessa und Mareike konnten sich nach der Nachricht über die Trauerfeier auch nicht mehr richtig aufs Lernen konzentrieren und kamen daher zu mir ins Labor. Natürlich viel zu früh, um Feierabend zu machen. Nach einigem hin und her, konnte ich ihr versichern, dass es mir so weit gut ging. Um noch ein wenig meine Ruhe zu haben, weil ich für Ramona ein paar Arbeiten für Montag und Dienstag vorbereiten wollte, schickte ich sie rüber zu Ramona, sie sollten am besten mal ein Frauengespräch abhalten. Vielleicht helfe es ihr weiter. Während ich also weiter arbeitete, holten sie drei Kaffees und hielten mit Ramona ein Kaffeekränzchen ab. Natürlich bekam ich nicht viel davon mit, aber ab und zu ein Blick auf die Drei verriet mir ...
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