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Krieg und Liebe: Henschels Rückkehr
Datum: 21.05.2024, Kategorien: Romantisch Autor: JoeMo619
... fassungsloser als ich und war für eine halbe Stunde absolut stumm. Dann hatte sie doch einen klaren Kommentar. "Muhammad Ali ist ein wirklich ungewöhnlicher Mann und ein großartiger Freund und Helfer. Wir werden ihm dies nie vergessen und dies Geld mit viel Verantwortung verwenden." An diesem Abend liebten sich Una und ich vollständig entspannt. Der Druck der langen Trennung war 'abgearbeitet', die gemeinsame Zukunft unserer kleinen Familie war bis auf Weiteres sowohl finanziell als auch arbeitsmäßig gesichert und wir hatten in unserer neuen Heimat erste Freunde gefunden. Wir hatten an diesem Abend einfach Zeit, uns auf uns beide allein zu konzentrieren. Das Ergebnis stellte sich beinahe nebenbei ein: Una wurde zum zweiten Mal von mir schwanger. Meinen 40. Geburtstag am 27. Juli hatte ich noch mit mir allein und ohne Aufhebens gefeiert. Aber meine neu hinzugekommene Lebensgefährtin als auch Muhammad Ali wussten, dass dies runde Lebensjubiläum nur wenige Wochen zurücklag und bestanden beide darauf, es noch während des Aufenthaltes meines arabischen Händlerfreundes angemessen nachzufeiern. Somit wurde mein mittelgroßes Direktorenhaus zum ersten Mal zum Zentrum einer gesellschaftlichen Feier. Una hatte sich in der Vorbereitung Rat bei Fatima Abbas über die örtlichen Sitten geholt und dabei aus ihrem Haushalt gleich volle Verstärkung unserer eigenen Alleinkämpfer-Köchin bekommen. "Private Feiern bestehen insbesondere aus gutem Essen", hatte mir Una Fatimas Ratschlag ...
... gleich weitergegeben. "Wir müssen uns nur von Anfang an entscheiden, ob Portugiesisch mit oder Arabisch ohne Alkohol. Wie Du von dem großen Begrüßungsabend im Abbas'schen Haus weißt, kann die arabische Küche dies mit verschiedenen Tees und anderen Getränken hervorragend kompensieren. Insofern wäre mir eine arabische Getränkeordnung fast lieber." Ich nickte zustimmend, denn unsere wichtigsten Geburtstagsfeier-Gäste waren moslemischen Glaubens. "Ist ein guter Vorschlag." Was dann unter Unas und Fatimas Regie in unserer Küche und unter freiem Himmel - die trockene Sommerzeit zwang die Feier geradezu ins Freie - war für meinen Geschmack schon atemberaubend. Es war erst gerade eineinhalb Jahre her, dass unsere Schutztruppe sich unter schwierigen Umständen gerade mal ausreichend mit Essen hatte versorgen können, nun feierte ich nur rund einhundertfünfzig Kilometer weiter südlich meinen Geburtstag im schmackhaften Überfluss. Neben den wenigen Freunden, die ich bereits vor Ort hatte gewinnen können, kamen meine Gäste aus der kolonialen Führungsebene der Region. Selbst der Provinzadministrator, der seinen Sitz auf der vorgelagerten Isle of Mozambique hatte, war meiner Einladung gefolgt; ein perfekter Anlass, ihn persönlich kennenzulernen. Ein geradezu babylonisches Sprachgewirr herrschte in der Herrenrunde meiner Geburtstagsfeier, während die getrennte Damenrunde sich ähnlich wie am Begrüßungsabend für die Anreisenden aus Kigoma auf Suaheli-plus unterhielt. Ich zog aber aus ...