1. Das Weihnachtsdesaster (1/3)


    Datum: 18.06.2024, Kategorien: Ehebruch Autor: Schwarz-Bunt

    ... weg!"
    
    "Ja, zum Einkaufen! Da hab ich doch die Gans gekauft."
    
    "Ja, und zwei Stunden weg!"
    
    "Ich hab doch gesagt, dass es da total voll war! Riesige Schlange beim Fleischer und an der Kasse auch!"
    
    "Hast du BEHAUPTET!", sagte meine Frau. Die ließ nicht locker. "Ha, jetzt weiß ich! Das ist die Stimme von dieser Versicherungstussi! Du hast was mit der! Von wegen, du kennst die nicht!"
    
    "ICH KENNE DIE NICHT WEITER! DIE WAR DOCH NUR EINMAL DA, UND DA WARST DU DABEI!"
    
    "Ja, aber später nicht!"
    
    "ES GAB KEIN SPÄTER!"
    
    Ich raufte mir die Haare. Meine Frau nahm das Telefon und rief zurück. "Mailbox", sagte sie. Die Blicke meiner Schwiegermutter durchfuhren mich wie Dolche. Mein Schwiegervater blieb dagegen total entspannt, aber natürlich hatte er mittlerweile mit dem Lesen aufgehört. "Die würde doch hier nicht anrufen, wenn die nicht was mit dir hätte. Es ging doch dabei nicht um eine Versicherung!"
    
    "Meinst du ich bin so blöde und würde die hier anrufen lassen, wenn?"
    
    "Ja was, wenn? Wenn du mit der rummachst!"
    
    "Rummachst ist präsens, du meinst Vergangenheit, also herum machtests oder rumgemacht hattest."
    
    "Wollen wir jetzt Erbsen zählen??
    
    "Also mich würde das jetzt auch interessieren!", mischte sich jetzt auch meine Schwiegermutter ein.
    
    "Also, hast du nun, oder hast du nicht?", fragte meine Frau.
    
    "NEIN!"
    
    "ICH GLAUB DIR KEIN WORT!"
    
    Mein Schwiegervater gab mir ein Wink mit den Augen. Ich machte eine unwirsche Handbewegung, ging in den Flur, ...
    ... zog mich flugs an, und ging raus. Ich ging einfach nur so herum. Ich war total aufgewühlt. Natürlich konnte ich mich an diese Freya erinnern. Ich hatte ihre Stimme gleich erkannt. Es war eine sehr weiche Stimme. Diese Freya sah auch wirklich toll aus, aber mit der hatte ich nichts. Wollte ich auch nicht. Noch nicht mal eine Affäre. Sie kam mir recht kompliziert vor. Allerdings hätte ich bei ihr vielleicht eine Scheidungsversicherung abschließen sollen. Aber so eine nützliche Versicherung hatten die Versicherungen wohl alle nicht im Portfolio. Ich war eine ganze Weile unterwegs, bestimmt über eine Stunde, vielleicht auch zwei. Draußen war es kalt, aber windstill. Ich ging wieder zurück und öffnete leise mit dem Schlüssel die Tür. Ich hatte mir schon Gedanken gemacht was hier wohl in der Zwischenzeit los war. Ich hätte mir aber lieber Gedanken machen soll, was jetzt los sein würde.
    
    "Verdammt", sagte eine Stimme. Die meiner Frau. Man hörte ein Geräusch und dann ein: "OH NEIN!" Dann die Stimme meiner Schwiegermutter: "Oh Gott!" Und mein Schwiegervater rief "Scheiße!" Man hörte, wie Fenster aufgerissen wurden, dann sah ich Qualm aus der Küche kommen. "DIE IST VOLL VERBRANNT", rief meine Frau mit sich überschlagender Stimme.
    
    Ja klar, bei der Aufregung hatte ich die Gans natürlich voll vergessen. Das sollte ich wohl auch mit diesem ganzen Tag machen. Ich schloss die Tür von außen. Das war's wohl. Und vermutlich nicht nur für heute. Ziellos irrte ich umher. Es war kalt, so um den ...
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