1. Das Weihnachtsdesaster (1/3)


    Datum: 18.06.2024, Kategorien: Ehebruch Autor: Schwarz-Bunt

    ... Gefrierpunkt, aber mir war innerlich heiß. Dann, ich weiß gar nicht wie lange, begann es dunkel zu werden. Meine Beine schmerzten vom vielen Umhergehen. Ich setzte mich auf eine Bank in einem Park, und grübelte, Ellenbogen auf die Knie, den Kopf auf die Hände aufgestützt. Irgendwann, es war schon ganz dunkel, sprach mich auf ein mal jemand an.
    
    "Alles in Ordnung?"
    
    Ich schüttelte den Kopf. Schneeflocken stoben links und rechts von meinem Kopf weg. Es musste zu schneien angefangen haben, ohne dass ich es mitbekam. Ich schaute auf. Vor mir stand ein Weihnachtsmann. Dafür klang aber die Stimme ziemlich hell.
    
    "Hast du Verspätung?", fragte ich.
    
    "Blöde Frage! Hast du schon mal einen Weihnachtsmann mit so viel Verspätung gesehen?"
    
    "Bis jetzt noch nicht, aber wenn du mit der Bahn gekommen bist, dann könnte es sein."
    
    "Der war gut!" Der Weihnachtsmann machte eine Pause. "Nee, die wollten das so!"
    
    "Wer ist die?"
    
    "Meine Auftragsgeberfamilie. Bescherung heute!"
    
    "Sachen gibt's", sagte ich, schüttelte den Kopf, und wieder stoben die Schneeflocken.
    
    "Willst du nicht nach Hause?", fragte der Weihnachtsmann, vom dem ich mittlerweile den Verdacht hatte, dass es eine Weihnachtsfrau war.
    
    "Besser nicht. Geht irgendwie nicht!"
    
    "Bist raus geflogen, oder?"
    
    "Ne, gegangen. Bevor die Flugfreigabe erfolgte."
    
    "Verstehe. Willst du dich hier einschneien lassen, dann erfrieren, und ich hole morgen früh den Leichenwagen?"
    
    "Keine schlechte Idee", sagte ich.
    
    "Ja, ...
    ... aber nicht zu Weihnachten. Das lasse ich nicht zu!"
    
    "Scheißegal!", sagte ich.
    
    "Kommt nicht in Frage! DU KOMMST JETZT MIT!" Ich schaute sie traurig an. Ok, war ja noch 'ne ganze Weile Winter. Ich könnte mich ja an einem anderen Tag erfrieren lassen. Ich stand auf.
    
    "Auf deine Verantwortung", sagte ich. Ich gesellte mich an ihre Seite. Es schneite immer heftiger. Ich erkannte den Weg. Er würde schnurstracks zu meiner Wohnung führen, auch wenn es noch ca 700m waren. "Wir gehen jetzt aber nicht zu mir, oder?"
    
    "Mit der Logik hast du es nicht so, oder?", sagte meine Weihnachtsfrau. "Woher soll ich denn wissen, wo du wohnst?"
    
    "Na, wegen Engel?", antwortete ich.
    
    "Aha, einen Sehfehler hast du also auch!"
    
    Ich zog es vor, nicht zu antworten. Sie hatte Recht. Trotz ihres Mantels sah man, sie hatte ganz schön Übergewicht. War also völlig flugunfähig. Jetzt bog sie auch in eine Seitenstraße ein. Also doch nicht zu mir. Sie hatte nicht gelogen. Nach nur 40 oder 50 Metern, blieb sie vor einem Hauseingang stehen. "Hier wohne ich. Du kommst mit!" Ich wagte keine Widerworte. Vermutlich konnte man es hier aushalten. Sie war ja nicht meine Frau. Es ging in den dritten Stock. Sie öffnete die Tür und bat mich herein. Neugierig enterte ich ihre Wohnung. Wohlwollend nahm ich wahr, dass es nicht müffelte. Man glaubt gar nicht, wie oft das auftrat. Früher hatte ich ganz oft Installationsarbeiten in fremden Wohnungen gemacht, da bekommt man so allerhand mit. Meine Weihnachtsengelsfrau ...
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