1. Der Mord, der keiner war


    Datum: 27.06.2024, Kategorien: Ehebruch Autor: Schwarz-Bunt

    ... absah, dass mir das drei Wochen Zwangsenthaltsamkeit eingebrockt hatte.
    
    Der Besuch bei denen war dann aber tatsächlich gar nicht so schlecht, wenn man davon absah dass Tina die ganze Zeit an seinen Lippen hing. Er war ja auch viel herumgekommen, der Hans-Peter, war weltgewandt, eloquent, und ein guter Erzähler, das musste man ihm lassen. Ich hielt ihn allerdings gleich zu Anfang für einen typischen Angeber. Einer, der es zwar drauf hatte, aber auch zu viel Lob einheimste. Und das bekam er nicht nur von Tina, sondern auch von seiner Frau. Fast könnte man den Eindruck gewinnen, dass sie ihm hörig war. Eigene Akzente konnte sie bei den Gesprächen jedenfalls nicht setzen. Aber sonst war sie eine gute Gastgeberin. Und schon ziemlich attraktiv. Fast sogar schöner als meine Tina, wenn man davon absah, dass Tina jünger war und einen größeren Busen besaß.
    
    Die Tage vergingen, wir machten unsere täglichen Sachen wie immer, spielten noch mehrere Tennismatches, ich durfte endlich auch wieder mit Tina schlafen, aber dann gab es erste Anzeichen. Verstohlene Blicke zu mir, wischen auf dem Handy. Heimlichkeiten, wie fahren mit dem Auto zu irgendwelchen Freundinnen. Kleine Anzeichen, aber deutlich. Die gab es vorher schon, aber nicht in dieser Häufigkeit. Außerdem begann bei Tina wieder eine Phase sexueller Unlust. Meine Befürchtungen schienen sich zu bewahrheiten. Nach so einer Fahrt passte ich Tina ab, die sehr spät nach Hause kam. "Na, warst du bei Hans-Peter?", fragte ich Tina auf ...
    ... den Kopf zu.
    
    "Du spinnst ja! Was soll ich denn bei dem? Ich war bei Marlene, hatte ich doch gesagt!"
    
    "Soll ich da mal anrufen?", fragte ich. Sie wurde rot. Ich hatte sie also beim Lügen erwischt.
    
    "Mach doch!", fauchte sie.
    
    Ich nahm das Festnetztelefon und rief die gespeicherte Nummer an. Marlene meldete sich. "Tina, hast du was vergessen?"
    
    "Ich bin's, Oliver. Sag mal, ist Tina noch bei dir?"
    
    "Nee, die ist doch vorhin weg. Ist sie noch nicht da?"
    
    "Nee, vielleicht 'ne Panne? Ach, warte mal, da ist sie wohl gerade an der Tür. Tschüss Marlene." Ich legte auf. Tina schaute mich an. Es war nicht triumphierend, sondern erleichtert.
    
    "Hab ich doch gesagt", sprach sie.
    
    Ich biss mir auf die Lippe. Ich hätte fragen sollen, wann sie weg war. Wenn ich jetzt oder morgen erneut nachhakte, würde mir Marlene wohl eine Lüge auftischen. So blöd war Marlene nicht. Natürlich war da was, sonst wäre Tina jetzt in die Offensive gegangen.
    
    "Bist du jetzt beruhigt?", fragte sie.
    
    Aber es war etwas in ihrer Stimme. Ihre Stimme war nicht fest, sondern leicht brüchig. Ich nickte. "Ich gehe ins Bett", sagte ich.
    
    Schlafen konnte ich in dieser Nacht nicht. Ich war mir jetzt sicher, dass Tina eine Affäre hatte. Und zwar mit diesem Blödheini, wie ich ihn jetzt in Gedanken nannte. Nun begannen die Phasen des Liebeskummers. Ich ging Tina soweit wie möglich aus dem Weg. Machte Überstunden. Natürlich merkte es Tina. Ich schob Probleme mit der Firma vor. Die gab es aber nicht. Ich ...
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